Die Hämatologie ist nicht nur spannendes, sondern auch ein sehr komplexes Feld der Medizin, das sich mit Blutkrankheiten und deren Diagnostik befasst. Eine der häufigsten Störungen in diesem Bereich sind Anämien, die durch eine verringerte Anzahl oder Funktion der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) gekennzeichnet sind. In diesem Beitrag werden wir verschiedene Arten von Anämien, deren Ursachen und diagnostische Ansätze anhand von Fallbeispielen beleuchten und gleichzeitig möchte ich auch auf meinen neuen und bereits von Biomed Austria anerkannten elearning-Kurs Hämatologie 1 eingehen.
Arten von Anämien
Mikrozytäre Anämie![dalle3 zeitmanagement board symbole]()
Mikrozytäre Anämien sind durch kleinere als normale rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gekennzeichnet. Eine häufige Ursache ist Eisenmangel, der zu einer verminderten Hämoglobinproduktion führt. Hypochrome Erythrozyten (blass gefärbte Zellen) sind ein typisches Merkmal dieser Art von Anämie [DocCheck Flexikon].
Normozytäre Anämie
Bei normozytären Anämien weisen Erythrozyten eine normale Größe auf, die jedoch in unzureichender Anzahl vorhanden sind. Diese Art der Anämie kann durch akuten Blutverlust oder chronische Erkrankungen verursacht werden [Labor Becker].
Makrozytäre Anämie
Makrozytäre Anämien sind durch größere als normale Erythrozyten gekennzeichnet und können hyperchrom (intensiv gefärbt) sein. Typische Ursachen sind Vitamin-B12- oder Folsäuremangel [DocCheck Flexikon].
Diagnostische Ansätze
Erythrozyten-Indizes
Die Untersuchung der Erythrozyten-Indizes (MCV, MCH, MCHC) liefert wichtige Informationen über die Größe und den Hämoglobingehalt der Erythrozyten. Diese Werte helfen bei der Einordnung der Anämie in mikrozytär, normozytär oder makrozytär [Inselspital Bern]. Diese Paraemter werden nicht mittels verschiedener Analysengeräte gemessen, sondern sind Rechenparameter.
Eisenstatus
Ein Eisenmangel ist oft die Ursache für hypochrome, mikrozytäre Anämien. Die Bestimmung des Serumferritins und der Transferrinsättigung sind entscheidende diagnostische Schritte [MSD-Manual].
Leukozytose und Eisenmangel
Eisenmangel kann nicht nur zu Anämien führen, sondern auch die Bildung bestimmter Immunzellen, wie neutrophile Granulozyten, beeinträchtigen. Dies kann zu einer verminderten Immunabwehr führen.
Fallbeispiele
Fall 1: Mikrozytäre, hypochrome Anämie
Eine 45-jährige Patientin wird wegen Anämie in die nahegelegene Klinik überwiesen. Sie klagt über brüchige Haare und Haarausfall. Eine Blutuntersuchung zeigt eine mikrozytäre, hypochrome Anämie, die durch Eisenmangel bedingt ist.
Fall 2: Makrozytäre, hyperchrome Anämie
Ein 71-jähriger Patient wird mit einer Oberschenkelhalsfraktur hospitalisiert. Eine Blutuntersuchung (EDTA Röhrchen, Blutbild) zeigt eine makrozytäre, hyperchrome Anämie, die auf einen Vitamin-B12-Mangel zurückzuführen ist.
Schlussfolgerung
Die Diagnostik und Behandlung von Anämien erfordern ein detailliertes Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und Mechanismen. Durch die Analyse spezifischer Fallbeispiele und die Anwendung diagnostischer Tests können Ärzte gezielte Behandlungsstrategien entwickeln, um die Gesundheit ihrer Patienten zu verbessern.
Labormitarbeiter, beispielsweise Biomedizinische Analytiker*Innen oder auch MTL, können durch kontinuierliche Fortbildungen ihr Wissen weiter verbessern und somit wesentlich zu einer besseren Patientenversorgung beitragen. Mein elearning-Kurs Hämatologie 1 schafft dafür eine sehr gute Ausgangslage.