"Make a timeless product" - in der Gesundheitsförderung

 

Warum ist dieser Input für die Gesundheitsförderung für meine Studenten in der Lehrveranstaltung Gesundheitsförderung relevant?

  • Auch in der Gesundheitsförderung gibt es keine Maßnahme, die zu jeder Zeit und an jedem Ort jedes Problem löst. Ein „One size fits it all“ – Projekt ist somit noch nicht erfunden worden. Die beste Lösung in der Projektabarbeitung ist bekannterweise der Setting-Ansatz (vgl. Goldstandard) – wir konzentrieren uns dabei auf eine bestimmte Zielgruppe in einer bestimmten Umgebung.
  • Je attraktiver daher unsere Maßnahmen gestaltet werden, desto eher können wir auf Zuspruch hoffen.
  • Aktuell ist das Thema „Covid 19“ in aller Munde.
    • Timeless würde nun bedeuten, diesen doch sehr wichtigen Punkt zu ignorieren. Oder anderes herum, können wir in unsere Überlegungen diesen Faktor einarbeiten und trotzdem ein zeitloses Produkt schaffen? Braucht jede Zeit und jede Situation somit eine eigene individuelle Maßnahme oder können wir mit guten Überlegungen dauerhafte Projekte auf die Beine stellen.Sport gegen unnötige Kilos

 

Exkurs (von einer anderen Idee): Viele Menschen haben es sich zum Ziel gesetzt, ein wenig Schenkelsilber oder Hüftgold zu verlieren. Wenn möglich aber ohne viel Sport. An so machen Tagen steigen die Betroffenen auf die Waage und erhoffen sich, dass die gewünschte Zahl angezeigt wird. Oft ist der Ärger auf die Waage groß, da trotz (bescheidener) Bewegungseinheit keine große Veränderung stattgefunden hat.

 

Wir sollten uns hier aber nicht auf die Waage verlassen und uns darüber ärgern, denn die Anzeige auf der Waage können wir nicht verändern – es liegt nicht in unserem Einflussbereich. Was wir aber verändern können, sind die Dinge rund um die Anzeige. Sicher, es würde reichen, wenn wir sagen, wir essen weniger oder wir betreiben mehr Sport. All das sind grob formulierte Zielerreichung eine Rolle spielt, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden.

 

Das angestrebte Ziel sollte daher nicht sein, dass die Waage 7kg weniger anzeigt, sondern, dass beispielsweise endlich wieder die Wohnung im zweiten Stock über die Treppe erreicht werden kann. Wenn möglich, ohne dass die Puste ausgeht. Klammern wir hier das Problem mit der Waage vorerst einmal aus und kümmern wir uns um kleinere Ziele. Diese könnten wie folgt definiert werden:

  • Montags keinen Lift benützen
  • Dienstags eine kleinere Portion Essen auf ein kleineres Teller legen
  • Mittwochs wird auf alle Süßspeisen und zuckerhaltigen Getränke verzichtet

 

Es werden somit täglich kleine Ziele erreicht und diese stärken das Selbstvertrauen. Warum dann nicht einmal zwei Tagesziele an einem Tag erreichen?

 

Vielfach begleitet uns das Thema „Übergewicht“ über eine längere Zeit und relativ viele Personen in unserer Wohlstandsgesellschaft sind aktuell mit dieser Problemstellung konfrontiert = TIMELESS.

 

Wenn es uns gelingt, ein Problem mit hoher Qualität zu lösen, dann können wir unsere angestrebten gesundheitsförderlichen Ziele erreichen.

 

Die Relevanz ergibt sich daher für mich durch den Umstand, dass wir bei der Erstellung unseres Produktes (Dienstleistung) unsere Zielgruppe noch besser vor unserem geistigen Auge haben. Wir überlegen uns schon im Vorfeld, ob die fiktive Einzelperson oder Personengruppe unserer Zielgruppe im jeweiligen Setting daran Gefallen finde könnte. Würde Sie Spaß/Freude/Interesse daran haben und einen Nutzen daraus ziehen können? Wenn die Antwort bereits jetzt „NEIN“ ist, dann haben wir am Ende vielleicht ein Projekt geplant oder bereits umgesetzt, aber zu wenig auf das Empowerment und die Partizipation geachtet.

 

Welche Limitierungen gibt es?

Wenn wir in einem Setting mit vielen Menschen arbeiten, dann haben diese Menschen nicht immer die gleichen Interessen und Vorlieben.

Unsere Aufgabe ist es, einen Mehrwert für eine Gruppe mit gesundheitsrelevanten Limitierungen zu schaffen, deren Probleme wir in der IST-Erhebung (vgl. PDCA) wahrgenommen haben. Wir beziehen zudem in unsere Überlegungen das gesamte Setting mit all seinen Facetten ein.

Forderung TIMELESS: Ja, Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem der Gegenwart und vermutlich auch nahen Zukunft von wohlhabenden Gesellschaften. Die Krise, die durch COVID 19 ausgelöst wurde, schränkt uns weiter in unserem sozialen und beruflichen Leben ein und muss in einer aktuellen IST-Erhebung neben den Setting spezifischen Gegebenheiten zwingend einbezogen werden. In der Videobeschreibung wurde auch auf die kommerziellen Interessen näher eingegangen. Die Kommerzialisierung steht bei uns nicht im Vordergrund, sondern das zeitnahe Lösen von realen Problemen von realen Personen vor Ort.

 

Wie kann eine Adaption stattfinden?Timeless products - Innovationen die Verändern

Durch die Visualisierung im Zuge der Planung kann ich mir vielleicht besser vorstellen, wie die Personen auf meine Maßnahmen und Verbesserungsvorschläge reagieren könnten. Gleichzeitig schärft es meine Sinne und somit mein Vorhaben, wenn ich den Fokus auf eine zeitlose und spezifische Maßnahme lenke, die zum Wohle der Zielgruppe gesetzt wird. Meine Maßnahmen stillen einen latenten Bedarf, stiften Nutzen und sorgen somit hoffentlich für eine dauerhafte Nachhaltigkeit.

 

Nachdem ich auf Basis der IST-Analyse das Problem identifiziert habe, begebe ich mich in die Planung und nachfolgende Umsetzung. Die Elemente TIMELESS und SPECIFIC sollen mir dabei helfen, einen etwas anderen Blickwinkel einzunehmen und dazu führen, ein noch besseres Projekt auf die Beine zu stellen. Vielleicht kann ich mir bereits bei der Planung die Frage stellen „Are they going to love this? Will it help?“.

 

Bringen die Überlegungen nichts oder würden mich die Auswirkungen, die sich aus der Berücksichtigung themenfremder Maßnahmen ergeben, negativ beeinflussen, so sollten diese wieder verworfen werden. Man sollte sich aber die Mühe machen und fragen, warum damit kein Mehrwert erreicht werden kann.

 

Welcher Effekt kann erwartet werden?

Durch das Element SPECIFIC bleibe ich weiter auf das eigentliche Problem der Zielgruppe fokussiert. Es werden keine Maßnahmen gesetzt, die ohne entsprechende oder unzureichende Diagnosen realisiert worden wären. Wenn kein Nutzen oder Mehrwert generiert wird, war jede Investition in die Maßnahme sinnlos. An dieser Stelle sollte nochmals darauf hingewiesen werden, dass übereifrige Projektverantwortliche oder (selbsternannte) Experten aufgrund Ihrer umfangreichen Vorerfahrung das Probleme per Blickdiagnose zu erkennen.

Ein Umstand, der oftmals zu einer sinnlosen Verschwendung von Zeit und anderen Ressourcen beiträgt.

 

TIMELESS: Die Frage nach der Zeitlosigkeit von mangelnder Bewegung kann vielleicht durch das Aufzeigen der Folgen besser verdeutlicht werden und gewinnt damit in den Augen der angedachten Zielgruppe eine größere Relevanz. Bewegungsmangel ist zweifellos eine Bürde der Gegenwart und wird es in Zukunft auch sicher für die wohlhabenden Staaten in Zukunft bleiben. Die Menschen sind sich dessen aufgrund der zunehmenden Bequemlichkeit und vereinfachten Mobilität (E-Roller) weniger denn je bewusst. Aus der Bewegungsarmut resultiert aber zu einem nicht unwesentlichen Teil eine Zunahme des Körpergewichtes aufgrund abnehmenden Energieverbrauchs.

 

Wir gehen in unseren Ausführungen nicht auf die Bewegungsempfehlungen eines selbsternannten Influencers ein oder berufen uns auf die Aussagen eines B-Promies. Vielmehr müssen wir in der Lage sein, Empfehlungen auszusprechen, die sowohl heute als auch in weiter entfernter Zukunft noch Gültigkeit haben – also auch dann noch, wenn Influencer und B-Promies längst wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Stellen wir uns in diesem Zusammenhang die Frage, wie lange werden Menschen das Problem mit Bewegungsmangel oder wie in unserem Beispiel – mit Übergewicht haben?Vertrauen in Neuerungen

 

Anmerkung: Übergewicht kann nicht einzig und alleine durch Bewegung reduziert werden. Gleichzeitig ist die einzige Lösung für Übergewicht nicht die Steigerung der physischen Aktivitäten, beides ist multifaktoriell zu betrachten.

 

WORD-OF-Mouth: Unsere Maßnahmen müssen nicht unbedingt zu Werbezwecken in anderen Unternehmen Anklang finden, um nach diesem Projekt weitere Aufträge lukrieren zu können. Viel wichtiger ist es uns in dieser Phase, dass jene Mitarbeiter, die vielleicht in der Phase der Datenerhebung (Fragebogen, Interview) nicht mitgemacht haben und unser Projekt belächelt haben oder einfach der Meinung waren, es wird sich sowieso nie etwas ändern, über die Fortschritte und Verbesserungen durch zufriedene Mitarbeiter informiert werden.

 

Dieser Text wurde speziell für die Studenten an der FH Kärnten geschrieben und soll zeigen, was wir von guter Literatur lernen und übernehmen können.

Ergänzung August 2021: In unserem umgesetzten Projekt konnten wir auf verschiedene Strategien zurückgreifen und erkennen, dass ein Blick über den Tellerrand immer wieder neue Erkenntnisse liefern kann. Den Abschluss dieses Projektes (Lehrveranstaltung Anwendungsprojekt Gesundheitsförderung an der Fachhochschule Kärnten, Standort Feldkirchen, Gesundheits- und Pflegemanagement, Bachelor) bildete ein Webinar. Vielleicht ist es nicht gelungen, alle angestrebten Inhalte in diesem Webinar zu vermitteln, trotzdem war es eine großartige Leistung der Studenten.

 

Nimm Kontakt auf

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

Lilienthalgasse 14/1

8020 Graz

Tel.: +43 664 423 36 24

Email: office@alexanderriegler.at

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