Leistungsübersicht im Bereich Health Literacy

Theorie und Praxis

Um eine Steigerung der Gesundheitskompetenz zu erreichen, biete ich folgende Leistungen an.

 

TheorieRiegler Podium2b

  • Gesundheitskompetenz: Was ist das? Warum ist sie für uns alle von Relevanz und wie kann diese gesteigert werden?

 

  • Wie können Zahlen Sinn ergeben? Welche Bedeutung haben Zeit, Risiko und Nummern (risk literacy)?

 

  • Einfache Wissensvermittlung: Beurteilung der Lesbarkeit von Texten und wie kann auf einfache Weise verständlich geschrieben werden

 

 

Weitere Themen auf Anfrage.

 

Praxis / Gesundheitskompetenz-Training

  • Nach gemeinsamer Vereinbarung.

 

Health Literacy Einführung
Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken!

Definition von Health Literacy

Healthy People 2010 definiert Gesundheitskompetenz (Health Literacy) "als die Fähigkeit des Einzelnen, selbständig grundlegende Gesundheitsinformationen zu finden, zu verarbeiten und zu verstehen und Gesundheitsdienstleistungen zu verwenden, um angemessene gesundheitsrelevante Entscheidungen treffen zu können."

Das Thema Gesundheitskompetenz ist ein Thema das alle betrifft, vor allem diejenigen, die chronische Gesundheitsprobleme haben.

 

Im Laufe unseres Lebens erwerben wir ein Bündel an Fähigkeiten und Fertigkeiten, dieses erlaubt uns, tagtäglich Entscheidungen in Bezug auf unsere Gesundheit zu treffen.Gesundheitskompetenz

 

Vielfach wird davon gesprochen, dass die Gesundheit unser größtes Gut ist. Damit wir aber weiterhin gesund bleiben oder auch wieder gesund werden, ist es erforderlich, gewisse Gesundheitskompetenzen zu erwerben. Das heißt, wir alle sollten in der Lage sein, gesundheitliche Probleme in passende Worte zu fassen, selbständig nach relevanten Informationen zu suchen, deren Inhalt zu verstehen und kritisch zu hinterfragen.

 

 Problemstellung

Ältere Menschen, Nicht-Weiße, Zuwanderer und solche mit niedrigem Einkommen sind überproportional häufig mit Problemen beim Lesen und Verstehen von gesundheitsbezogenen Informationen konfrontiert.

 

Diejenigen, die die geringsten Kompetenzen besitzen, neigen eher zu chronischen Erkrankung und es ist weniger wahrscheinlich, dass sie die Gesundheitsversorgung bekommen, die sie benötigen würden. 

 

Eine geringe Gesundheitskompetenz kann tiefgreifende finanzielle Folgen für das Gesundheitssystem eines Landes haben. Im Jahr 2001 führten die niedrigen funktionalen Gesundheitskompetenzen der amerikanischen Bürger zu geschätzten $32 bis $58 Milliarden Mehrkosten im Gesundheitswesen. Aktuelle Erhebungen (HLS-EU, 2011) zeigen, dass viele diesen Anforderungen nicht entsprechen können. Ich habe es mir daher zum Ziel gesetzt, mithilfe dieser Homepage, für eine ständige Verbesserung dieser Situation einzutreten.

 

Health Literacy Survey EU

HEALTH LITERACY SURVEY - EUROPE


Die Gesundheit unser nächsten Angehörigen und auch die eigene Gesundheit liegt uns sehr am Herzen. Der Erhalt und die Verbesserung verlangt aber nach umfangreichen Fähig– und Fertigkeiten. Da die vorhandene Gesundheitskompetenz nicht nur das Krankheitsverhalten beeinflusst, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf den Erfolg und die Kosten der Krankheitsbehandlung hat, wurden Daten im Rahmen eines EU-Projektes erhoben.


In diesem Beitrag werden wir auf die ersten Ergebnisse näher eingehen und kurz darüber diskutieren, welche Veränderungen von den Experten zur Verbesserung der Situation vorgeschlagen werden.
Eines bereits vorweg, die Gesundheitskompetenz variiert innerhalb und zwischen den verschiedenen Populationen relativ stark. Wie Österreich bei diesem Test abgeschnitten hat, dass erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

 

Hintergrund

Im ersten Health Literacy Newsletter wurde bereits ausführlich beschrieben, was unter dem Begriff Health Literacy bzw. Gesundheitskompetenz zu verstehen ist.  Der Begriff „Gesundheitskompetenz basiert auf allgemeiner Schrift-Kompetenz und umfasst die Fähigkeiten, die Fertigkeiten, das Wissen und die Motivation von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen in unterschiedlicher Form zu finden, zu verstehen, zu beurteilen, zu kommunizieren und anzuwenden, um im Alltag Beurteilungen zu treffen, Entscheidungen zu fällen und zu handeln in den Bereichen der Krankheitsbewältigung, der Krankheitsprävention und der Gesundheitsförderung, um die Lebensqualität während des gesamten Lebenslaufs zu verbessern.“  zusammen (Sorensen et al. 2011).

Sorenson Modell

Um einen Überblick darüber zu bekommen, welchen Wissensstand die Bürger der EU zu diesem Thema haben, wurde ein Projekt „Health Literacy Survey Europe“ von der Executive Agency for Health and Consumer (EAHC) in Auftrag gegeben.

Eines der Hauptziele der Studie war die repräsentative Messung der Gesundheitskompetenz in acht Mitgliedsstaaten der EU (Bulgarien (BG), Deutschland – Nordrhein-Westfalen (DE), Griechenland (GR), Irland (IE), Niederlande (NL), Österreich (AT), Polen (PL) und Spanien (ES)). Im Zuge dieser Erhebung wurden in jedem der Mitgliedsländer 1000 Personen ab einem Alter von 15 Jahren zu verschiedenen gesundheitsrelevanten Fragestellungen interviewt. Beispielsweise wurde erhoben, wie die eigene Fähigkeit eingeschätzt wird, bestimmte gesundheitsrelevante Informationen bezogen auf die eigene Krankheitsbewältigung zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden.

Die persönliche Einschätzung der Befragten zu relevanten Fragen wurde auf einer Skala von „sehr einfach“ bis „sehr schwierig“ erfasst.
Wozu brauchen wir als Patienten aber entsprechende Fähigkeiten im Zuge unserer Patientenkarriere? Die aufmerksamen Leser des Health Literacy Newsletters kennen die Antwort bereits, für die neuen Leser möchte ich ein paar der Punkte noch einmal kurz nennen. Wir sollten selbständig in der Lage sein, entsprechende Krankheitssymptome zu interpretieren, das bedeutet, dass wir erkennen sollen, wann es sinnvoll ist, keine Selbstbehandlung durchzuführen, sondern eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In diesem Sinne ist es relevant, darüber Bescheid zu wissen, wo und wie ich diese Hilfe finden kann. Die dazu notwendigen Gesundheitskompetenzen sind somit vielfältig und beschränken sich nicht nur auf den Umgang mit der Krankheit, sondern verlangen auch Kenntnisse im Umgang mit dem Gesundheitssystem. Der ständige Fortschritt in der Medizin und der Kostendruck auf das System verlangen immer mehr Eigenverantwortung vom Patienten.

 

Europa

Auf der europäischen Health Literacy Konferenz in Brüssel, November 2011, meinte der amtierende europäische Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz John Dalli: „I very much welcome this survey. The results provide a sound evidence base to guide national, regional and European approaches to improve health literacy in the coming years." Im internationalen Vergleich findet man in Irland, den Niederlanden und Polen die höchste Gesundheitskompetenz, hingegen haben Deutschland und Österreich ähnliche, aber schlechtere Werte.  
Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass zirka 47 Prozent der Befragten nur begrenzte Gesundheitskompetenzen haben. Die Unterschiede zwischen den teilnehmenden Ländern sind teilweise beträchtlich, so variieren die unzureichenden Kenntnisse zwischen 1,6 Prozent in den Niederlanden und 26,3 Prozent in Bulgarien.

Weiters zeigen die Ergebnisse, dass eine geringe Gesundheitskompetenz auch mit einem schlechten Gesundheitszustand der Bürger einhergeht und das es große soziale Mängel in Bezug auf Health Literacy gibt. Entscheidende Einflüsse auf diese Mängel haben vor allem das Alter, der Bildungsstatus, der soziale und berufliche Status und die finanzielle Situation der jeweiligen Personen. Überraschenderweise zeigen die ausgewerteten Daten, dass Menschen mit chronischen Beschwerden oder Personen, die häufiger das Krankenbehandlungssystem in Anspruch nehmen, über geringere Kompetenzen verfügen. Im Allgemeinen ist man jedoch der Meinung, dass gerade chronisch Kranke bessere Kenntnisse haben sollten, daher wird diese Form der  Dateninterpretation sowohl vom Niederösterreichischen Patientenanwalt Dr. Bachinger als auch von anderen involvierten Personen eher skeptisch aufgenommen. Georg Ziniel, Gesundheit Österreich GmbH, zweifelt seinerseits auch an diesem Zusammenhang, denn seiner Ansicht nach ist es nicht so, dass wenn chronisch Kranke Schwierigkeiten im System haben, dass sie gleichzeitig über geringe Kompetenzen verfügen. Je öfter ein Patient das System in Anspruch nimmt, desto mehr Erfahrungen kann er sammeln, desto höher wird aber auch der Komplexizitätsgrad und daher werden auch die Schwierigkeiten größer. Während kontroversiell über die Gesundheitskompetenz der chronisch Erkrankten diskutiert wurde, war man sich zumindest darüber einig, dass die Gesundheitskompetenz insgesamt verbessert werden muss. Die Folgen der oben genannten Konstellation sind, dass viele Ressourcen ineffektiv genützt werden und somit die Kosten im System unnötig steigen. Diese Schlussfolgerung wird auch durch amerikanische Studien bestätigt. Der Projektleiter der europäischen Studie, Helmut Brand, sagte auf der Konferenz, dass geschätzt wird, dass die geringe vorherrschende Gesundheitskompetenz der amerikanischen Bevölkerung dem Staat Kosten in der Höhe von 80-140 Milliarden Dollar jährlich beschert. Die nun durchgeführte Erhebung in den acht europäischen Staaten zeigt, dass dieses Problem auch in Europa signifikant ist und es höchste Zeit ist, zu reagieren. Das Health-Literacy-Konsortium ruft daher alle Beteiligten auf, umgehend Maßnahmen zur Verbesserung der Situation einzuleiten.

 

Österreich

Detaillierte Ergebnisse zu krankheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden.

  • Diese variieren beträchtlich in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung bzw. den gestellten Anforderungen.
  • Im Vergleich zu anderen an der Studie teilgenommenen Ländern ist die beschriebene Problematik in Österreich höher.
  • Es gibt große Unterschiede zwischen den österreichischen Bundesländern.
  • Es gibt kaum geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ausprägung der Mängel.
  • Negative Einflussfaktoren sind
    • Das Alter
    • Eine niedrige Schichtzugehörigkeit (gemessen an Einkommen, Bildung und selbst zugeschriebenen Sozialstatus)
    • Ein schlechter allgemeiner Krankheitszustand
    • Eine oftmalige Inanspruchnahme des Krankenbehandlungssystems

(Externe Quelle: http://www.ongkg.at)

 

Schlussfolgerung

Welche Schlussfolgerungen und Konsequenzen lassen sich aus den gewonnenen Informationen ableiten? Resultierend aus den vorliegenden Daten ist ersichtlich, dass die bescheidene Gesundheitskompetenz der Bürger ein beträchtliches und daher nicht vernachlässigbares Problem für die Qualität der Krankenbehandlung, für die Sicherheit und Verbesserung der Gesundheit sowie der gesundheitlichen Ungleichheit darstellt. Für die Akteure der Gesundheitspolitik in unserem Land heißt das, dass sie sich möglichst schnell, systematisch und proaktiv den Problemen stellen müssen. Dazu ist es aber unabdingbar, dass weitere relevante Daten auf unterschiedlichen Ebenen gesammelt werden müssen. Um bei den notwendigen Interventionen angepasst agieren zu können, sollte auf internationale Erfahrungen zurückgegriffen und den österreichischen Verhältnissen und Gegebenheiten entsprechend Rechnung getragen werden. Vorhandene Strukturen sollten ausgebaut und spezifische Ansätze erprobt werden. Bei den geplanten Interventionen gilt zu berücksichtigen, dass diese nicht nur an der Veränderung der persönlichen Kompetenz der Nutzer ansetzen, sondern auch an der Lesbarkeit/Navigierbarkeit des Krankenbehandlungssystems und der Kommunikationskompetenz der Angehörigen der Gesundheitsberufe.

Weitere Ergebnisse finden Sie hier.

Literaturquellen

http://www.theparliament.com/

http://www.selbsthilfe-oesterreich.at

http://www.ongkg.at/

http://inthealth.eu/research/health-literacy-hls-eu  und http://inthealth.eu/app/download/5782748061/European+Health+Literacy+Conference+Presentations+22+Nov+2011.pdf

Wissenschaftliche Literatur - Health Literacy

Ein kleiner Auszug aus der wissenschaftlichen Literatur

Die Suchen wurden großteils über www.pubget.com durchgeführt (Stand 2011).

Health Literacy and Willingness to Use Online Health Information by Teens with Asthma and Diabetes. Deena J Chisolm et al.. Telemed J E Health (2011) PMID 21943161. Teens with lower health literacy searched online for health information as often as peers with higher literacy, but were less likely to express the intent to use recommended sites. Belief in the usefulness of a Web site is the strongest attitudinal predictor of intended future use....

Relationship of Health Literacy to Intentional and Unintentional Non-Adherence of Hospital Discharge Medications
Lee A Lindquist et al.. J Gen Intern Med (2011) PMID 21971600
Of 254 seniors [mean age 79.3 yrs, 53.1% female], 142 (56%) had a medication discrepancy between their discharge instructions and their actual home medication use 48 hrs after discharge. Subjects with inadequate and marginal health literacy were significantly more likely to h...
 
Knowledge and Perceptions of Health Literacy Among Nursing Professionals.
Aurelia Macabasco-O'Connell and Eileen K Fry-Bowers. J Health Commun 16(sup3):295-307 (2011) PMID 21951259 Low health literacy affects nearly half of the U.S. population. Health care professionals may not recognize low health literacy in their patients nor understand its impact on health outcomes. The purpose of this pilot study was to describe nurses' knowledge and perceptions of low hea...
 

Health Literacy Explains Racial Disparities in Diabetes Medication Adherence. Chandra Y Osborn et al.. J Health Commun 16(sup3):268-278 (2011) PMID 21951257. We explored the predicted pathways between racial status, health literacy, diabetes-related numeracy, general numeracy, and adherence to diabetes medications. After adjustment for covariates, African American race was associated with poor medication adherence (r = -0.10, p < .05).

Associations Between Older Adults' Spoken Interactive Health Literacy and Selected Health Care and Health Communication Outcomes.
Donald L Rubin et al.. J Health Commun 16(sup3):191-204 (2011) PMID 21951252
Recent trends in the conceptualization of health literacy lead toward expansive notions of health literacy as social practice, rather than as a narrower cognitive capacity to understand health-related texts and materials. These expansive and complex constructions of health literacy d...

Health Literacy and Health Care Spending and Utilization in a Consumer-Driven Health Plan. Nancy A Hardie et al.. J Health Commun 16(sup3):308-321 (2011) PMID 21951260. We examined health literacy and health care spending and utilization by linking responses of three health literacy questions to 2006 claims data of enrollees new to consumer-driven health plans (n = 4,130). Better health literacy on all four health literacy measures (three item responses and their...

The Process-Knowledge Model of Health Literacy: Evidence from a Componential Analysis of Two Commonly Used Measures.
Jessie Chin, Daniel G Morrow, ... Michael D Murray. J Health Commun 16(sup3):222-241 (2011) PMID 21951254
We investigated the effects of domain-general processing capacity (fluid ability such as working memory), domain-general knowledge (crystallized ability such as vocabulary), and domain-specific health knowledge for two of the most commonly used measures of health literacy (S-TOFHLA and REALM).
 

"I Cried Because I Didn't Know if I Could Take Care of Him": Toward a Taxonomy of Interactive and Critical Health Literacy as Portrayed by Caregivers of Children with Special Health Care Needs. Kris Pizur-Barnekow et al.. J Health Commun 16(sup3):205-221 (2011) PMID 21951253. We conducted focus group interviews with 35 caregivers of children who had significant medical needs. Caregiver quotes were coded and categorized and then compared to the Revised Blooms Taxonomy. The purpose of the analysis was to better understand the interactive and critical health literacy skills...

 

Osborn CY, Paasche-Orlow MK, Bailey SC, & Wolf MS. (2011) The mechanisms linking health literacy to behavior and health status. American journal of health behavior, 35(1), 118-28. PMID: 20950164  

 

Wolf MS, Curtis LM, Waite K, Bailey SC, Hedlund LA, Davis TC, Shrank WH, Parker RM, & Wood AJ. (2011) Helping patients simplify and safely use complex prescription regimens. Archives of internal medicine, 171(4), 300-5. PMID: 21357804  

 

Wolf MS, Davis TC, Bass PF, Curtis LM, Lindquist LA, Webb JA, Bocchini MV, Bailey SC, & Parker RM. (2010) Improving prescription drug warnings to promote patient comprehension. Archives of internal medicine, 170(1), 50-6. PMID: 20065199  

 

Wolf MS, Davis TC, Curtis LM, Webb JA, Bailey SC, Shrank WH, Lindquist L, Ruo B, Bocchini MV, Parker RM.... (2011) Effect of standardized, patient-centered label instructions to improve comprehension of prescription drug use. Medical care, 49(1), 96-100. PMID: 21150800  

Elektronische Gesundheitsakte

Die elektronische Gesundheitsakte - ELGA


ELGA ist eines der Schlagwörter, das sich immer wieder in den Medien finden lässt. Es ist die Abkürzung für die elektronische Gesundheitsakte und sie wird mit dem Ziel eingeführt, alle Akteure des österreichischen Gesundheitswesens miteinander zu vernetzen.

Die Idee

Sollte die medizinische Behandlung einer Person notwendig werden, so ist es für die betreffende Gesundheitseinrichtung bzw. den Arzt vorteilhaft, wenn dieser auf vorhandene Vorbefunde (Labor, Röntgen, …), Entlassungsberichte und aktuelle Medikationen des jeweiligen Patienten als unterstützende Entscheidungsgrundlage für die Diagnostik und Therapie zurückgreifen kann. Die Idee als solche ist nicht ganz neu, denn ähnliche Systeme lassen sich bereits in verschiedenen Krankenhausverbünden finden. Das Problem dabei ist, dass die Datenübermittlung mit außerhalb dieses Systems agierenden Gesundheitsdienstleistern aufgrund der unterschiedlichen Datenverarbeitungssysteme kaum funktioniert.

Der Nutzen

Die Vorteile für die Patienten liegen in der Verbesserung der Behandlungsqualität, der Erhöhung der Patientensicherheit und in der eigenständigen Einsicht aller relevanten Gesundheitsdaten. Für den Arzt liegt der Nutzen, sofern der Patient der Teilnahme an ELGA nicht widersprochen hat, in der schnellen und einfachen Einsicht bestimmter Gesundheitsdaten.

Gesundheitsdaten

Da die Gesundheitsdienstleister durch die bestehenden Gesetze zur umfassenden Aufzeichnung aller diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen verpflichtet sind, werden sogenannte Krankengeschichten angelegt. Derartige Dokumentationen enthalten eine Vielzahl von Daten, nur ein Teil davon wird jedoch in die elektronische Gesundheitsakte aufgenommen.

Es sind jene Daten die:
•    Für die aktuelle Behandlung eines Patienten als Vorinformation wichtig sind
•    Die im Zuge einer Nachbehandlung in einer entsprechenden Gesundheitseinrichtung als Informationsgrundlage relevant sind
•    Zur Steigerung der Patientensicherheit oder Wahrung der Patientenrechte dienen  

Derartige Informationen finden sich im Wesentlichen in den Befunden, Medikationsdaten, Patientenverfügungen und Entlassungsdokumenten aus Krankenhäusern.

Sicherheit

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass nicht jeder Zugriff auf diese Daten erhält. Mithilfe technischer Maßnahmen ist sichergestellt, dass nur Gesundheitsdienstanbieter mit einem nachweisbaren Behandlungskontext  (z.B.: Stecken der E-Card) Einsicht in die ELGA haben. Nachdem es sich bei unseren Gesundheitsdaten um sehr sensible Informationen handelt, wird auf höchste Sicherheitsstandards Wert gelegt. Damit aber auch unerlaubte Abfragen vermieden werden, läuft im Hintergrund eine Protokollierung aller Zugriffe sowie eine automatische Betrugserkennungssoftware. Die Erlaubnis zur Einsicht bleibt aber nicht dauerhaft bestehen, beispielsweise haben Krankenanstalten oder Pflegeeinrichtungen nur 28 Tage Zugriff auf unsere Daten, danach erlischt die Zugangsberechtigung automatisch. Apotheken sollen grundsätzlich nur am Tag des Apothekenbesuches Zugriff auf die jeweiligen Medikationsdaten haben. Patienten, also wir im Falle einer Behandlung, müssen aber im Vorfeld dem jeweiligen Arzt die Erlaubnis erteilen, Einsicht in unsere Daten nehmen zu dürfen. Weiters haben alle Bürger, ohne einen Nachteil befürchten zu müssen, das Recht, dass keine Daten oder nur bestimmte Daten in unserer elektronischen Gesundheitsakte gespeichert werden („Opt out“).
Überall dort, wo Daten gespeichert werden, stellt sich die Frage der Datensicherheit. Selbst die besten Sicherheitssysteme werden gelegentlich von kriminellen umgangen. Es ist daher nach Nennung aller Vorteile durchaus angebracht, darauf hinzuweisen, dass es vermutlich keine absolute Garantie für die Datensicherheit geben kann und wird. Es ist aber davon auszugehen, dass im Vorfeld alle erdenklich möglichen Vorkehrungen getroffen werden, damit dann im Echtbetrieb keine Pannen auftreten werden.  
Die Entscheidung an ELGA teilzunehmen obliegt aber am Ende jedem Einzelnen von uns selbst.

Geplant ist die Einführung dieses Systems für Mitte 2013 und es ist mit keinen zusätzlichen Kosten des Versicherten verbunden.

 

Weiterführende Links:

https://www.gesundheit.gv.at
http://www.elga.gv.at/
http://www.initiative-elga.at/

und

http://www.aekwien.at/

http://www.youtube-nocookie.com/watch?v=GjT-VWCt8fI

Nimm Kontakt auf

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

Lilienthalgasse 14/1

8020 Graz

Tel.: +43 664 423 36 24

Email: office@alexanderriegler.at

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