Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
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Fachinformation
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) bezeichnet die Messung von Arzneimittelkonzentrationen im Blut zur Optimierung der Pharmakotherapie. Ziel ist es, die Arzneimitteldosis individuell anzupassen, um therapeutische Wirksamkeit bei minimalen Nebenwirkungen zu erreichen.
TDM ist besonders relevant bei Medikamenten mit:
• Enger therapeutischer Breite (geringer Abstand zwischen wirksamer und toxischer Dosis)
• Hoher inter- und intraindividueller Variabilität in der Pharmakokinetik
• Schwer messbarer klinischer Wirkung
• Potenziell schweren Nebenwirkungen bei Über- oder Unterdosierung
Typische TDM-Kandidaten umfassen:
**Antiepileptika**: Phenytoin, Carbamazepin, Valproinsäure – zur Anfallskontrolle und Vermeidung neurotoxischer Effekte
**Immunsuppressiva**: Tacrolimus, Ciclosporin, Sirolimus – essentiell nach Organtransplantation zur Balance zwischen Abstoßung und Toxizität
**Antibiotika**: Aminoglykoside (Gentamicin, Tobramycin), Vancomycin – zur Sicherstellung bakterizider Spiegel bei Vermeidung von Nephro- und Ototoxizität
**Kardiovaskuläre Medikamente**: Digoxin – enge therapeutische Breite, Risiko kardialer Arrhythmien
**Psychopharmaka**: Lithium (Stimmungsstabilisator) – Toxizität ab geringen Überdosierungen
Die Probenentnahme erfolgt als Talspiegel (unmittelbar vor nächster Dosis) zur Beurteilung der steady-state-Konzentration. Bei Aminoglykosiden werden zusätzlich Spitzenspiegel gemessen. Analytische Methoden umfassen Immunoassays (EMIT, FPIA) und Chromatographie (HPLC, LC-MS/MS).
Die Interpretation berücksichtigt therapeutische Referenzbereiche, Patientenfaktoren (Nierenfunktion, Leberfunktion, Interaktionen) und klinische Symptomatik. TDM ist integraler Bestandteil der personalisierten Medizin.
TDM ist besonders relevant bei Medikamenten mit:
• Enger therapeutischer Breite (geringer Abstand zwischen wirksamer und toxischer Dosis)
• Hoher inter- und intraindividueller Variabilität in der Pharmakokinetik
• Schwer messbarer klinischer Wirkung
• Potenziell schweren Nebenwirkungen bei Über- oder Unterdosierung
Typische TDM-Kandidaten umfassen:
**Antiepileptika**: Phenytoin, Carbamazepin, Valproinsäure – zur Anfallskontrolle und Vermeidung neurotoxischer Effekte
**Immunsuppressiva**: Tacrolimus, Ciclosporin, Sirolimus – essentiell nach Organtransplantation zur Balance zwischen Abstoßung und Toxizität
**Antibiotika**: Aminoglykoside (Gentamicin, Tobramycin), Vancomycin – zur Sicherstellung bakterizider Spiegel bei Vermeidung von Nephro- und Ototoxizität
**Kardiovaskuläre Medikamente**: Digoxin – enge therapeutische Breite, Risiko kardialer Arrhythmien
**Psychopharmaka**: Lithium (Stimmungsstabilisator) – Toxizität ab geringen Überdosierungen
Die Probenentnahme erfolgt als Talspiegel (unmittelbar vor nächster Dosis) zur Beurteilung der steady-state-Konzentration. Bei Aminoglykosiden werden zusätzlich Spitzenspiegel gemessen. Analytische Methoden umfassen Immunoassays (EMIT, FPIA) und Chromatographie (HPLC, LC-MS/MS).
Die Interpretation berücksichtigt therapeutische Referenzbereiche, Patientenfaktoren (Nierenfunktion, Leberfunktion, Interaktionen) und klinische Symptomatik. TDM ist integraler Bestandteil der personalisierten Medizin.
🧠 Wissenstest
Testen Sie Ihr Verständnis mit diesen Fragen:
1. Wann sollte bei den meisten TDM-Medikamenten die Blutprobe entnommen werden?
✅ Erklärung: Der Talspiegel (unmittelbar vor nächster Dosis) reflektiert die minimale steady-state-Konzentration und ist bei den meisten TDM-Medikamenten der Standard-Entnahmezeitpunkt.
2. Warum ist TDM bei Aminoglykosid-Antibiotika besonders wichtig?
✅ Erklärung: Aminoglykoside haben eine enge therapeutische Breite. Überdosierung führt zu Nierenschäden (Nephrotoxizität) und Innenohrschäden (Ototoxizität), während Unterdosierung die bakterizide Wirkung gefährdet.
3. Welcher Faktor beeinflusst die Pharmakokinetik von TDM-pflichtigen Medikamenten NICHT direkt?
✅ Erklärung: Nierenfunktion (Elimination), Leberfunktion (Metabolisierung) und Arzneimittelinteraktionen beeinflussen die Pharmakokinetik massiv. Die Blutgruppe hat keinen direkten Einfluss auf Medikamentenspiegel.
📖 Quellenangaben
AGNP-Konsensus-Leitlinien für therapeutisches Drug-Monitoring in der Psychiatrie
guideline
Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen – Rili-BÄK
guideline
DGKL: Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
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