Blutgruppenbestimmung
🔊 Audio-Version anhören
💡 Hören Sie sich den Fachtext an, während Sie mitlesen oder unterwegs lernen.
Fachinformation
Die Blutgruppenbestimmung ist eine fundamentale labormedizinische Untersuchung zur Identifikation der Blutgruppenmerkmale eines Patienten. Sie ist essentiell für Bluttransfusionen, Schwangerschaftsüberwachung und Organtransplantationen.
Das AB0-System unterscheidet vier Hauptblutgruppen (A, B, AB, 0) basierend auf dem Vorhandensein der Antigene A und B auf der Erythrozytenoberfläche. Parallel dazu existieren im Plasma natürliche Antikörper gegen die jeweils fehlenden Antigene: Blutgruppe A hat Anti-B, Blutgruppe B hat Anti-A, Blutgruppe 0 hat Anti-A und Anti-B, Blutgruppe AB hat keine Antikörper.
Das Rhesus-System ist das zweithäufigste klinisch relevante System. Das wichtigste Merkmal ist das RhD-Antigen (Rhesus positiv/negativ). RhD-negative Personen können bei Kontakt mit RhD-positivem Blut Antikörper bilden, was bei Transfusionen oder Schwangerschaften (Rhesusinkompatibilität) zu schweren Komplikationen führen kann.
Die Bestimmung erfolgt durch zwei komplementäre Verfahren:
• Vorwärtstypisierung (Zelltypisierung): Patientenerythrozyten werden mit bekannten Antiseren (Anti-A, Anti-B, Anti-D) inkubiert. Agglutination zeigt das Vorhandensein des entsprechenden Antigens an.
• Rückwärtstypisierung (Serumtypisierung): Patientenserum wird mit bekannten A- und B-Testerythrozyten gemischt. Agglutination bestätigt die entsprechenden Antikörper.
Beide Ergebnisse müssen übereinstimmen (Kreuzprobe). Moderne Laborautomaten nutzen Säulenaglutination oder Festphasentechniken für höchste Präzision und Sicherheit.
Das AB0-System unterscheidet vier Hauptblutgruppen (A, B, AB, 0) basierend auf dem Vorhandensein der Antigene A und B auf der Erythrozytenoberfläche. Parallel dazu existieren im Plasma natürliche Antikörper gegen die jeweils fehlenden Antigene: Blutgruppe A hat Anti-B, Blutgruppe B hat Anti-A, Blutgruppe 0 hat Anti-A und Anti-B, Blutgruppe AB hat keine Antikörper.
Das Rhesus-System ist das zweithäufigste klinisch relevante System. Das wichtigste Merkmal ist das RhD-Antigen (Rhesus positiv/negativ). RhD-negative Personen können bei Kontakt mit RhD-positivem Blut Antikörper bilden, was bei Transfusionen oder Schwangerschaften (Rhesusinkompatibilität) zu schweren Komplikationen führen kann.
Die Bestimmung erfolgt durch zwei komplementäre Verfahren:
• Vorwärtstypisierung (Zelltypisierung): Patientenerythrozyten werden mit bekannten Antiseren (Anti-A, Anti-B, Anti-D) inkubiert. Agglutination zeigt das Vorhandensein des entsprechenden Antigens an.
• Rückwärtstypisierung (Serumtypisierung): Patientenserum wird mit bekannten A- und B-Testerythrozyten gemischt. Agglutination bestätigt die entsprechenden Antikörper.
Beide Ergebnisse müssen übereinstimmen (Kreuzprobe). Moderne Laborautomaten nutzen Säulenaglutination oder Festphasentechniken für höchste Präzision und Sicherheit.
🧠 Wissenstest
Testen Sie Ihr Verständnis mit diesen Fragen:
1. Welche Blutgruppe wird als Universalspender bezeichnet?
✅ Erklärung: Blutgruppe 0 RhD-negativ hat keine A/B-Antigene und kein RhD-Antigen auf den Erythrozyten, wodurch sie mit allen Empfängern kompatibel ist (in Notfallsituationen).
2. Was wird bei der Rückwärtstypisierung getestet?
✅ Erklärung: Bei der Rückwärtstypisierung wird Patientenserum mit bekannten Testerythrozyten (A und B) gemischt, um die vorhandenen Antikörper (Anti-A bzw. Anti-B) nachzuweisen.
3. Warum ist die Rhesusprophylaxe bei RhD-negativen Schwangeren wichtig?
✅ Erklärung: Wenn eine RhD-negative Mutter ein RhD-positives Kind trägt, kann fetales Blut in den mütterlichen Kreislauf gelangen. Ohne Prophylaxe bildet die Mutter Anti-D-Antikörper, die bei Folgeschwangerschaften zu schwerem Morbus haemolyticus neonatorum führen können.
📖 Quellenangaben
Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie)
guideline
Transfusionsgesetz (TFG)
legal
DGTI: Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie
professional_society
← Zurück zur Bibliothek
Weitere wissenschaftliche Themen entdecken