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2 Vor der Geburt

Gesunde Ernährung vor der Geburt

Vorbereitungskurse auf die Haus- oder Krankenhausgeburt und Informationen zur Geburt

 

Die Geburt eines Kindes ist ein einzigartiges Ereignis im Leben aller Eltern. Die Vorbereitung auf die Entbindung ist dabei sehr wichtig. Viele Probleme können durch eine gute Planung verhindert werden. Damit die Geburt für Mutter und Kind so sicher wie möglich verläuft, sollten der Ort und die Art der Geburt gut gewählt sein. Jede Geburt ist aber auch mit einigen Kosten verbunden. Informieren Sie sich früh genug, damit keine unerwarteten Kosten auf Sie zukommen.

 

Welche Arten von Geburten sind im Krankenhaus möglich?

Im Krankenhaus sind eine stationäre oder eine ambulante Geburt möglich.

Ambulant heißt, dass Mutter und Baby wenige Stunden nach der Geburt nach Hause gehen. Stationär bedeutet, dass Mutter und Kind maximal 4 Tage im Krankenhaus bleiben (bei einem Kaiserschnitt länger).

 

Kann ich mein Kind auch zu Hause bekommen?

Grundsätzlich ja. Eine Hausgeburt ist 3 Wochen vor bis 2 Wochen nach dem errechneten Geburtstermin möglich. Eine Hebamme bespricht mit Ihnen, ob das in Ihrem Fall machbar ist.

Es gibt aber auch bestimmte Gründe, die eine Hausgeburt von vornherein ausschließen. Keine Hausgeburt ist möglich, wenn das Kind krank ist, falsch liegt oder man mehr als ein Kind erwartet.

 

Wer bereitet mich auf die Geburt / Hausgeburt vor?

Es gibt viele Wege, sich auf die Geburt vorzubereiten. Sie können sich für einen Gruppen- oder einen Einzelkurs anmelden (Infografik: Sandra Ernsthofer). Ob Sie eine Geburtsvorbereitung machen oder nicht, ist alleine Ihnen überlassen. Die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs werden auch bei der Hausgeburt nicht von der Sozialversicherung bezahlt.

 

Was muss ich für eine Hausgeburt herrichten und besorgen?

Allgemein

  • Hausbeleuchtung außen OK?
  • Hausnummer gut sichtbar?
  • Gepackte Kliniktasche bereit?
  • Frauen mit BG Rhesus negativ- Anti-D-Prophylaxe besorgt?
  • Geburtstraum Tag und Nacht beheizt?
  • Hausnummer gut sichtbar

 

Wenn die Wehen einsetzen

  • Ruhe bewahren
  • Sehr starken Kaffee kochen, in Thermoskanne füllen
  • Bett vorbereiten – Nässeschutz
  • Geburtsraum beheizen
  • Mutter-Kind-Pass herrichten
  • Nagelbürste

 

Geburt

  • Großer Mülleimer
  • Feste, schwarze Müllbeutel
  • Große und kleine Handtücher
  • Wasserdichte Matratzenauflage
  • Isomatte zum Knien
  • Keilkissen für evtl. Dammnaht
  • Mittelgroße Plastikschüssel
  • Plazenta – Weiterverwendung?
  • Fieberthermometer und Wärmeflasche
  • Nagelbürste
  • Bequeme Bekleidung für die Geburt
  • Essen und Trinken vorbereiten
  • Dammmassageöl
  • Kinderbetreuung
  • Wichtige Telefonnummern zum Telefon legen

 

Neugeborenes

  • Wickelkommode
  • Viele weiche Tücher
  • Pflegeausstattung
  • Weiche Decke

 

Wochenbett

  • Haushaltshilfe – wer kocht, putzt oder kauft ein?
  • Freunde, Nachbarn, Pflegedienst
  • Große Binden besorgen, ohne Nässeschutz, kein Plastik (Apotheke)
  • Bauchmassageöl?

 

Was muss in die Kliniktasche? 

Dokumente

  • eCard
  • Mutter-Kind-Pass
  • Reisepass oder Personalausweis
  • Überweisungsschein des Arztes
  • Medizinische Unterlagen
  • Geburtsurkunde bei unverheirateten Paaren / ledigen Müttern oder Heiratsurkunde

 

Kleidung

  • Nachthemden oder Schlafanzüge (mit Öffnung zum Stillen)
  • Jogginganzug
  • Bademantel und Hausschuhe
  • Warme Socken
  • Baumwollslips (zum Auskochen oder Wegwerfen)
  • StillBH´s

 

Babyartikel

  • Babytragetasche
  • Babysitz fürs Auto
  • Windeln
  • Strampler
  • Mütze
  • Haube
  • Decke

 

Sonstiges

  • Getränke und Snacks
  • Musik, Bücher, etc.
  • Handy, Kamera, evtl. Laptop
  • Ersatz Akku / Batterien bzw. Ladegerät
  • Kleingeld
  • Telefonliste mit den wichtigsten Nummern
  • Papier und Stift (evtl. Tagebuch)

 

Hygieneartikel

  • Stilleinlagen
  • Weiche Monatsbinden
  • (Einmal) Waschlappen
  • Handtücher
  • Seife
  • Zahnbürste, Zahnpasta
  • Shampoo, Duschgel
  • Lippenbalsam
  • Haarband / Haargummi

 

Für den frisch gebackenen Vater

  • Essen und Trinken
  • Bequeme Kleidung zum Wechseln
  • Bequeme Schuhe
  • Handtuch, Wasch und Duschutensilien
  • Personalausweis oder Reisepass

 Checkliste Bill

 

Wie finde ich eine Hebamme, die zu mir nach Hause kommt?

Hebammen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website des Österreichischen Hebammengremiums unter der Adresse http://www.hebammen.at/.

 

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse bei einer Hausgeburt?

  • Hausbesuche oder Sprechstunden bis zum Ende der 40. Schwangerschaftswoche
  • 3 weitere Hausbesuche oder Sprechstunden in der 41. und 42. Schwangerschaftswoche
  • Ist der Geburtstermin bereits überfällig, kann nach Rücksprache mit dem Chefarzt der Krankenkasse ein weiterer Hausbesuch vereinbart werden.
  • Betreuung während der Geburt zu Hause.
  • Täglich ein Hausbesuch vom 1. bis zum 5. Tag nach der Geburt.
  • Ab dem 6. Tag bis zur 8. Woche nach der Geburt 7 weitere Hausbesuche

Reichen die Hebammen-Hausbesuche nicht aus, müssen alle weiteren extra bei der Krankenkassa beantragt werden.

Wünschen Sie sich eine private Hebamme, müssen Sie zuerst die ganzen Kosten selbst bezahlen. Danach können Sie einen Antrag auf Rückerstattung bei der Krankenkasse stellen. Sie erhalten 80 Prozent von den Tarifen, die eine Hebamme mit Kassenvertrag erhalten würde.

Genaue Informationen zu den Kosten bei einer Hausgeburt erhalten Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen unter der Adresse bit.ly/2hqOUpf oder auf der Homepage des Österreichischen Hebammengremiums unter http://www.hebammen.at/

Wer betreut mich direkt bei der Geburt zu Hause?

Bei der Hausgeburt ist nur eine Hebamme anwesend. Die Hebamme bleibt nach der Geburt noch zirka 3 Stunden bei Ihnen und Ihrem Kind. Treten bei oder nach der Geburt Probleme auf, wird ein Arzt verständigt oder mit der Rettung in das nächste Krankenhaus gefahren.

 

Was ist, wenn ich einen Dammriss habe und genäht werden muss?

Die Hebamme ist dafür ausgebildet und wird diesen nähen.

 

Was passiert, wenn ich so starke Schmerzen habe, dass ich es nicht mehr aushalte?

Die Hebamme darf nur eingeschränkt Schmerzen behandeln. Sollte das nicht mehr ausreichen muss die Rettung angerufen und in das nächste Krankenhaus gefahren werden. Dort kann ein Arzt die Schmerzbehandlung einleiten. Viele Frauen gebären mit Periduralanästhesie (oder Epiduralanästhesie, kurz: PDA). Dabei wird die Schwangere durch eine Spritze in die Wirbelsäule so betäubt, dass Sie vom Schmerz der Geburt oft kaum mehr etwas mitbekommt.

 

Was ist eine Periduralanästhesie?

Die Periduralanästhesie (PDA) wird vor allem bei der Geburtshilfe als Schmerz Hemmer angewendet. Als werdende Mutter müssen Sie sich aktiv für eine PDA entscheiden. Es gibt bei einer Geburt verschiedene Gründe für eine PDA. Es kann bei einem Kaiserschnitt angewendet werden oder auch „nur“, um Sie von den Ängsten und Schmerzen einer Geburt zu befreien.

Genaue Informationen zum Thema PDA finden Sie auf der Homepage Baby und Familie unter dem Link http://bit.ly/2hF2tSb.

 

Wer betreut mich nach der Geburt / Hausgeburt?

In der ersten Woche nach der Hausgeburt werden Mutter und Kind von einer Hebamme betreut. Gehen Sie vor dem 4.Tag nach der Spitalsgeburt nach Hause, dann haben Sie Anspruch auf Hebammenbetreuung. Nach einem Kaiserschnitt, einer Frühgeburt und Zwillingsgeburt ebenfalls, wenn Sie vor dem 6.Tag nach Hause gehen.

 

Was kostet mich die Nachbetreuung der Geburt / Hausgeburt?

Die Sozialversicherung bezahlt die Hausbesuche der Hebamme nur an den ersten 5 Tagen nach der Hausgeburt. Treten nach den 5 Tagen Probleme auf, werden maximal 7 weitere Hausbesuche bezahlt. Danach ist alles selbst zu bezahlen.

Gehen Sie vor dem 4. Tag nach der Spitalsgeburt nach Hause, bezahlt die Krankenkasse täglich einen Hausbesuch bis zum 5. Tag. Bei Bedarf werden bis zu 7 weitere Hausbesuche bis zum Ende der 8. Woche nach der Geburt bezahlt.

 

Wo finde ich weitere Informationen zum Thema „Geburt“?

Alle Informationen rund um das Thema „Geburt“ erhalten Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen und auf der Website des Österreichischen Hebammengremiums unter der Adresse bit.ly/2hgBurb.

Informationen zum Referenten

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

  • Spezialist: Kommunikation, Gesundheitskompetenz, Biomedizinische Analytik
  • Erfahrung: Expert
  • Website: https://www.alexanderriegler.at
  • Alexander Riegler, der Kompetenzentwickler, ist seit vielen Jahren als Dozent an verschiedenen Hochschulen und Fachhochschulen tätig. Seine Leidenschaft ist aber das Thema "Gesundheitskompetenz". Aus diesem Grund dreht sich auf dieser Homepage alles um dieses Thema. Gesundheitskompetenz? Ein uncooler Namen? Da stimme ich vollkommen zu....

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