2.2.2 Qualitätssiegel & Verhaltenskodex

Als selbstangewandtes Qualitätssiegel kann der nächste Schritt der Implementierung eines Verhaltenskodexes bezeichnet werden. Eine dritte Organisation erstellt einen Verhaltenskodex und gestattet jenen ein Logo oder eine Marke zu tragen die sich an den Kodex halten. DieVergabe eines Qualitätszertifikates wird hier im Gegensatz zur Selbstverpflichtung an Kontrollen durch die Ausgabestelle gebunden. Erst nach Ãœberprüfung der vorgegebenen Standards durch die ausgebende Stelle darf der Anbieter das entsprechende Logo auf seiner Homepage anbringen. Das wahrscheinlich bekannteste und älteste Siegel stammt von der gemeinnützigen Organisation aus der Schweiz, der Health on Net Foundation.

 

1  Health on Net

Die Stiftung Health on Net (HON) wurde 1995 in Genf gegründet und ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für eine Verbesserung der Qualität von gesundheitsbezogenen Informationen im Internet einsetzt und vom Wirtschafts- und Sozialreferat der Vereinten Nationen anerkannt wird. So setzt sich die Stiftung dafür ein, den Bürgern den Zugang zu vertrauenswürdigen Seiten zu erleichtern und das ethische Normen eingehalten werden. Zu diesem Zweck wurde ein Verhaltenskodex, der HONcode, entwickelt. Dieser schützt Bürger vor unseriösen medizinischen Informationen und bietet den Anbietern von Internetseiten Anhaltspunkte an, um qualitativ hochwertige Seiten erstellen zu können. Auf der Homepage der Stiftung werden auch verschiedene Dienstleistungen angeboten, die dem Patienten den Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen erleichtern, dazu zählen die beiden medizinischen Suchmaschinen MedHunt und HONselect.
 
Weiters bietet HON auch eine Ergänzung (Tool) für die am häufigsten benützten Internet-Browser an, diese ermöglicht es, sichere Informationsquellen zu finden. Bei der Statusüberprüfung erfolgt die automatische Kontrolle des Akkreditierungsstatuses der konsultierten Internetseite (Quelle: http://www.hon.ch).Web-Anbieter stellen freiwillig einen Antrag auf Zertifizierung und sofern die Seite den Anforderungen des HONcodes entspricht, sind sie berechtigt ein dynamisches Siegel zu führen. Dieses ist mit der HON-Internetseite verlinkt. Nach spätestens einem Jahr erfolgt eine erneute Prüfung der zertifizierten Seite durch einen Kontrolldienst. 
 
Der HONcode selbst umfasst folgende acht wesentliche ethische und qualitative Prinzipien:
  1. Sachverständigkeit (der Verfasser gibt seine Qualifikation bekannt)
  2. Komplementarität (die Informationen dienen nicht als Ersatz der Arzt-Patienten-Beziehung sondern als Unterstützung)
  3. Datenschutz (eingegebene persönliche Daten des Besuchers unterliegen der Vertraulichkeit und die Einhaltung des Datenschutzes wird gefordert)
  4. Zuordnung (veröffentlichte Informationen sollen mit Angabe der Quelle(n) und Datum versehen werden)
  5. Nachweis (Behauptungen müssen bezüglich Nutzen und Effizienz nachweisbar sein)
  6. Transparenz
  7. Finanzielle Aufdeckung (Offenlegung der Finanzierungsquellen)
  8. Werbepolitik (eine klare Abgrenzung von Werbeinhalten und redaktionellen Inhalten ist erforderlich)
Von HON empfohlene Links
http://www.santeromande.ch/
http://www.orphanet.ch/
http://www.provisu.ch/
      Tabelle 1: Von HON empfohlene LinksAdresse im Internet: http://www.hon.ch

 

2 The Information Standard

Hierbei handelt es sich um ein relativ neues Zertifikat das Anbieter von sozialrelevanten und gesundheitsnahen Themen auszeichnet. Für die Besucher einer dementsprechend ausgezeichneten Internetseite bedeutet es, dass die Seite vertrauenswürdig und glaubwürdig ist. Der „The Information Standard“, alte Bezeichnung - The Information Accreditation Scheme (IAS), achtet hier vornehmlich auf die im Hintergrund ablaufenden Organisationsprozesse, die dafür zuständig sind, dass sichere Informationen auf dem letzten Stand der klinischen Evidenz angeboten werden. Wie auch bei anderen Zertifikaten gibt es gewisse Vorgaben: gerecht, genau, ausgewogen, gesichert (Evidenz), zugänglich und in leicht verständlicher Schreibweise.
Weitere Notwendigkeiten sind das Vorhandensein einer geeigneten Managementstruktur sowie die Verwendung von geeigneten Systemen und Methoden, um gesicherte Informationen anbieten zu können.Die Kontrolle selbst findet durch eine der fünf zertifizierten Kontrollstellen statt, danach ist das Siegel für drei Jahre gültig, wobei laufend Kontrollen durchgeführt werden.Adresse im Internet: http://www.theinformationstandard.org/

 

3 Health Internet Ethics Initiative

Health Internet Ethics entstammt einer Selbstverpflichtungsinititative der Industrie. Hierbei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation die sich aus verschiedenen US-amerikanischen Unternehmen zusammensetzt, dies mit dem Hintergrund, einer Etablierung von staatlichen Kontrollinstanzen entgegen zu wirken. Damit versuchte die Industrie bereits im Jahr 2000 auf vorhandene Qualitätsdefizite bei kommerziellen Gesundheitsseiten zu reagieren und um das verlorene Vertrauen der Internetnutzer wieder zu gewinnen. Die Prinzipien sind speziell für kommerzielle Anbieter konzipiert worden und die Mitglieder der Initiative sind verpflichtet sich daran zu halten.
 
Eine weitere externe Ãœberprüfung durch die URAC ist zusätzlich vorgeschrieben.Adresse im Internet: http://www.hiethics.com
 

 

Informationen zum Referenten

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

  • Spezialist: Kommunikation, Gesundheitskompetenz, Biomedizinische Analytik
  • Erfahrung: Expert
  • Website: https://www.alexanderriegler.at
  • Alexander Riegler, der Kompetenzentwickler, ist seit vielen Jahren als Dozent an verschiedenen Hochschulen und Fachhochschulen tätig. Seine Leidenschaft ist aber das Thema "Gesundheitskompetenz". Aus diesem Grund dreht sich auf dieser Homepage alles um dieses Thema. Gesundheitskompetenz? Ein uncooler Namen? Da stimme ich vollkommen zu....

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