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Alle Artikel zum Thema Biobanking sind der Masterarbeit von Skaiste Riegler entnommen - sie stehen dieser Homepage zur alleinigen Nutzung ohne kommerziellen Hintergrund zur Verfügung. Die Master-Arbeit wurde unter dem Titel: "Partner- und Fördermittelakquise in der human-medizinischen Forschung am Beispiel der Biobank Graz unter Berücksichtigung der vorhandenen Managementstrukturen" im Jahr 2014 an der Universität Witten/Herdecke - Fakultät für Medizin im Master-Fernstudiengang "Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen geschrieben (Betreuer Prof. Dr. Jan Friedemann). Die Texte wurden vom Betreiber der Homepage modifiziert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allfällige Quellenangaben erhalten Sie auf Anfrage. Es wird gesondert darauf hingewiesen, dass ich, Alexander Riegler, im Rahmen meiner Unternehmensberatung keine Beratung im Bereich Biobanken anbiete. Sollten Sie Fragen zu Biobanken haben, so wenden Sie sich bitte an die Experten der Biobank Graz. Gerne stelle ich für Sie den notwendigen Kontakt her. Angeboten werden die Texte hier, damit die Bevölkerung im Rahmen der eigenen Gesundheitskompetenz in Zukunft bessere Entscheidungen treffen kann. Jede Person soll selbst beurteilen können und dürfen, warum eine Teilnahme an Studien, beispielsweise von einer Biobank, sinnvoll ist oder nicht.
In Zeiten knapper Budgets wird es gerade für Non-Profit- immer schwieriger Geldmittel für den Auf- und weiteren Ausbau der Infrastruktur zu lukrieren. Erschwerend kommt hinzu, dass das Biobanking Konzept noch relativ jung ist und mögliche Investoren noch zurückhaltend agieren (Aldridge, 2005). Um bestehen zu können, müssen qualitativ hochwertige Proben in ausreichenden Mengen vorhanden sein, denn nur dadurch können entsprechende Gebühren eingehoben und gleichzeitig eine gute Reputation aufgebaut werden. Eine Strategie, die auf Quantität anstatt von Qualität setzt, hat kaum Aussicht auf Erfolg (Artene, et al., 2013).
... Da viele Bereiche auf Grund von Notwendigkeiten der Lehre und der damit oft verbundenen Mitwirkung an der Krankenversorgung aufrechterhalten werden müssen, bleiben kaum Spielräume für die Weiterentwicklung einzelner Einheiten wie beispielsweise die verstärkte Mitwirkung an den Biobanking-Initiativen. Bereits im Jahr 2006 wurde der Notwendigkeit einer institutionellen Verankerung und nachhaltigen Finanzierung von Seiten des Rektorates der Medizinischen Universität Rechnung getragen. Unter Berücksichtigung des Umstandes, dass sich die Biobank Graz im eigentlichen Wesen von anderen Non-Profit-Organisationen unterscheidet und dass es keine speziell ausgewiesene Förderprogramme auf nationaler Ebene gibt, ist die Gewinnung von Drittmitteln eine besondere Herausforderung. Trotz allem stellen die kompetitiv erworbenen Forschungsdrittmittel eine wesentliche Finanzierungssäule der projektorientierten und wirtschaftsnahen Forschung dar (Medizinische Universität Graz, 2012) (MUG - Biobank Graz).
Welchen enormen Finanzierungsbedarf Biobanken haben, verdeutlichen die vorhandenen Daten zur Biobank in England. Sie wurde 2006 eröffnet und hat bisher Förderungen im Umfang von mehr als 100 Millionen Euro erhalten. Nicht immer stehen öffentliche Mittel in dieser Größenordnung zur Verfügung, dementsprechend finden sich Biobanken nicht nur in direkter Anbindung an große Universitäten oder Kliniken, sondern auch im Umfeld des privaten Industriesektors. Hierbei stammt die Finanzierung von privaten Firmen. Biobanken, die dem akademischen Sektor zuzuordnen sind, haben es wesentlich schwieriger, initiale Finanzierungen zu erhalten und den dauerhaften Bestand zu sichern. Die notwendigen Gelder fließen vor allem aus Forschungs- und Gesundheitsministerien (Huppertz B. , Biobanking – Notwendigkeiten und Nutzen, 2010). Anders stellt sich die Situation in Amerika dar, dort stehen den Biobanken zwar ausreichend Geldmittel zur Verfügung, jedoch gibt es dort die Limitierung, dass bereits am Anfang klar definiert werden muss, wofür welches Geld ist und wann alle Proben verteilt sein müssen. Nachdem der gesamte Probenbestand den Forschern zugeteilt wurde, hat die eingerichtete Biobank ihre Aufgabe erfüllt und wird geschlossen. Andernorts, beispielsweise Südeuropa, stehen wiederum ausreichende Geldmittel zur Verfügung, jedoch fehlt das Know-How für den Aufbau einer gut funktionierenden Biobank (Sargsyan, Konzept zum Aufbau und Weiterentwicklung der Biobank Graz, 2014).
Wenn es um das Thema Finanzierung und Geldmittel geht, wird oft von finanzieller Nachhaltigkeit gesprochen. In Bezug auf Biobanken ist dieser Begriff aber laut Literatur zu eng gefasst. Vorgeschlagen wird daher, dass biobankengezogene Nachhaltigkeit auf drei wesentlichen Pfeilern verteilt betrachtet werden muss: Finanzwesen, operationales Handeln und Gesellschaft (Watson, et al., 2014).
Damit es in Europa zum Aufbau von hochentwickelten Biobanken kommt, wurden nicht nur übergeordnete internationale Projekte, wie im vorigen Kapitel beschrieben, von der Europäischen Union ins Leben gerufen, sondern auch umfangreiche Fördermittel zur Verfügung gestellt. Die Fördermittel stehen für den Aufbau (z.B.: Infrastruktur) zur Verfügung und gleichzeitig zielen andere selektive Förderprojekte auf die Wissensvermittlung (z.B.: Marie Skłodowska-Curie Actions) ab. Gerade diese Schiene wird von der Biobank Graz verstärkt genützt, da auf diese Weise Drittmittel gewonnen werden können und gleichzeitig die direkte Vernetzung mit anderen Biobanken gestärkt werden kann.
Im nachfolgenden Abschnitt wird versucht, die nationale und internationale Förderlandschaft abzubilden. Aufgrund der Vielfalt und der sich ständig ändernden Angebote sowie der Limitierungen im Umfang dieser Masterarbeit beschränkt sich die Darstellung auf die wesentlichsten und relevantesten Fördergeber für die Biobank Graz.
Sofern nicht anders angegeben, entstammen die Informationen zum jeweiligen Fördergeber den dazugehörigen Homepages.
In den letzten sechs Jahren konnte die Biobank Graz über diverse Förderanträge mehrere Millionen Euro rein für die Infrastruktur erfolgreich lukrieren. Zwischen 2011 und 2013 wurden Förderungen im Rahmen des Konjunkturpaktes II und des Zukunftsfonds Steiermark zugesprochen, die hauptsächlich für die Automatisierung des Lagerbereichs verwendet wurden. Damit es zu einer Weiterfinanzierung durch den Zukunftsfond Steiermark kommt, wurde im Dezember 2013 ein Antrag an das Land Steiermark gestellt, um die bereits zugesagten aber noch ausständigen Geldmittel für den weiteren Ausbau der Infrastruktur zu erhalten (Medizinische Universität Graz & Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft, 2014) (Sargsyan, Konzept zum Aufbau und Weiterentwicklung der Biobank Graz, 2014).
Der FFG stellt die nationale Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich dar. Unterstützt werden hierbei heimische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forscher selbst. Online kann auf der Homepage des FFG über einen angebotenen Wegweiser eine Selektion der Themenbereiche, Zielgruppen, Angebotsart, Geltungsbereich und Einreichfrist herausgefunden werden, welche Antragstellungen zum jeweiligen Zeitpunkt möglich sind. Gefördert werden im ausgewiesenen Themenbereich „Lebenswissenschaften“ beispielsweise die für die Biobank Graz wichtigen Kompetenzzentren-Programme COMET. Der angebotene Innovations-Scheck des FFG wurde in der Vergangenheit aufgrund der Durchführung kleinerer Projekte (z.B.: Handschuh-Projekt) erfolgreich in Anspruch genommen. Für das geplante Österreichische K1 Zentrum für „Biomarker Research in Medicine – CBmed) sind umfangreiche Mittel zur Verfügung gestellt worden. Die Vorgabe bei größeren FFG-Projekten unterliegt folgende Aufteilung unter beteiligten Parteien: 50 Prozent tragen Unternehmen, 30 Prozent der FFG, 15 Prozent der SFG und die restlichen 5 Prozent sind vom akademischen Partner aufzubringen (Sargsyan & Macheiner, Gewinnung von Fördermitteln, 2014).
Weiterführende Informationen finden sich auf https://www.ffg.at/ffg-wegweiser.
Durch diese Einrichtung werden Investitions-, Weiterbildungs- und Expansionsvorhaben unterstützt. Oftmals werden die Förderungen durch Mittel der Europäischen Union kofinanziert. Die vorhandenen Förderungen sind vielfältig und reichen von der finanziellen Unterstützung im Ausbildungsbereich bis hin zur Präsentation des Unternehmens im Ausland.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://www.sfg.at.
Der „Zukunftsfond Steiermark“ wurde 2001 von der Steiermärkischen Landesregierung eingerichtet und dient der innovativen und zukunftsweisenden Förderung von Projekten mit dem Hintergrund, den Standort Steiermark zu stärken und auf internationale Herausforderungen vorzubereiten.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://www.zukunftsfonds.steiermark.at
Die Stadt Graz möchte mit gezielten Förderaktionen das hohe Potential an Know-How fördern. Damit Unternehmen davon profitieren können, wurde das Science Fit (vormals Aktiver Wissenstransfer) gemeinsam mit der Steirischen Wirtschaftskammer und dem Land Steiermark ins Leben gerufen.
Die Österreichische Nationalbank (OeNB) spielt in der nationalen Forschungsförderung eine große Rolle. Über einen Jubiläumsfond werden schwerpunktmäßig wissenschaftliche Arbeiten auf höchstem Niveau aus dem Bereich medizinische Wissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften gefördert. Dieser Fond hat bereits im Zuge verschiedener klinischer Forschungsprojekte die Entwicklung der Biobank Graz begünstigt.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://www.oenb.at/.
Der Wissenschaftsfond FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) gilt als zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung und dient der Weiterentwicklung der Wissenschaften auf hohem internationalem Niveau. Mit seiner Hilfe soll es zur Steigerung von Wertschöpfung und Wohlstand in Österreich kommen. Im Jahr 2013 wurden 632 Projekte gefördert. In der Zeit von 2009-2010 wurde das „Nano-Projekt“ und 2014 ein Projekt im Bereich „X-Omics“ gefördert, bei welchen die Biobank Graz als Partner beteiligt war (Sargsyan & Macheiner, Gewinnung von Fördermitteln, 2014).
Weiterführende Informationen finden sich auf http://www.fwf.ac.at.
Die wohl wichtigsten Instrumente der EU, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in allen wissenschaftlichen Gebieten zu finanzieren, stellen die verschiedenen Rahmenprogramme dar. Rund vier Prozent des gesamten EU-Budgets werden zu diesem Zweck ausgegeben. Grundsätzlich waren die Rahmenprogramme jeweils für eine Dauer von fünf Jahren konzipiert. Das siebte Forschungsprogramm (FP7) mit einem Budget von 53 Milliarden Euro weist erstmals eine Laufzeit von sieben Jahren auf. Dieses ist deswegen von besonderer Bedeutung, da damit das BBMRI-Projekt mit Fokus Forschung finanziert wurde. Weiters wurden andere Biobank Graz relevante Projekte wie beispielsweise DALI, Spidia, Impact und OncoTrack gefördert (Sargsyan & Macheiner, Gewinnung von Fördermitteln, 2014).
Dieses Programm stellt mit dem Tag seines Beschlusses das wichtigste grenzüberschreitende Forschungs- und Innovationsprogramm der Welt dar. Von ihm gehen mehr Themen, Marktchancen und Ressourcen aus als von jedem anderen bekannten Programm dieser Art. Vor allem für Österreich bietet sich die Chance, die heimische Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationspolitik enger an Europa heranzuführen. Das EU-Programm spricht in seinen Finanzierungs- und Förderformen sowohl die Grundlagenforschung als auch die innovative Produktenwicklung an. Die Förderquote für „Forschungs- und Innovationsmaßnahmen beträgt 100 Prozent der gesamten (direkten und indirekten) Projektkosten. Bei reinen „Innovationsmaßnahmen“ werden für gemeinnützige Organisationen ebenfalls 100 Prozent der Projektkosten übernommen, ansonsten nur 70 Prozent.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/.
Die früher unter dem Titel Marie-Curie-Maßnahmen bekannten Aktivitäten versprechen Forschern beachtliche Finanzhilfen unabhängig von Alter, Geschlecht und Nationalität. In Summe stehen dafür 6,162 Millionen Euro zur Verfügung. Forscher erhalten die Möglichkeit, weitere Erfahrungen im Ausland und in der Privatwirtschaft zu sammeln.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/en/h2020-section/marie-sklodowska-curie-actions.
Das Projekt „Higher KOS – Promoting Institutional Development in Higher Education and Research in Kosovo“ verfolgt das Ziel der effektiven und nachhaltigen Implementierung der Prinzipien des europäischen Hochschulraumes (EHEA) im Bildungssystem des Kosovo. Finanziert wird das Vorhaben durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technik der Republik Kosovo. Die Finanzierung von Stipendien für PhD/Post-Doc-Studenten ermöglicht das Sammeln von Erfahrungen im Zuge von Forschungsarbeiten in Österreich.
Weiterführende Informationen finden sich auf http://www.higherkos.info/.
Tempus ist ein Programm der EU und unterstützt mit Finanzmitteln die Modernisierung der Hochschulbildung in den Partnerländern von Zentralasien, dem Westbalkan, Osteuropa und der Mittelmeeranrainerregion. Als gemeinsame Projekte gelten die Reformen der Lehrpläne und der Hochschulführung sowie verschiedene Strukturmaßnahmen. Es ist somit ein Programm, dass der Wissensvermittlung dient und somit für die Biobank Graz von Interesse ist (Sargsyan & Macheiner, Gewinnung von Fördermitteln, 2014).
Weiterführende Informationen finden sich auf http://eacea.ec.europa.eu/tempus/
Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.
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Tel.: +43 664 423 36 24
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