Finanzielle Auswirkungen einer geringen Gesundheitskompetenz

Finanzielle Auswirkungen einer geringen Gesundheitskompetenz

Eine geringe Gesundheitskompetenz kann tiefgreifende finanzielle Folgen für das Gesundheitssystem eines Landes haben. Im Jahr 2001 führten die niedrigen funktionalen Gesundheitskompetenzen der amerikanischen Bürger zu geschätzten $32 bis $58 Milliarden Mehrkosten im Gesundheitswesen.

Nach Angaben des National Adult Literacy Survey (NALS) sind ca. 44 Millionen Menschen (16 Jahre und älter) oder 23% aller Erwachsenen in den Vereinigten Staaten funktionale Analphabeten. Weitere 28% aller Erwachsenen - 53,5 Millionen Menschen - haben nur marginal bessere Lese- und Rechenfähigkeiten. Dies deutet darauf hin, dass fast 50% aller Erwachsenen Probleme mit dem Verstehen von Beipackzetteln, Terminvereinbarungen, der gemeinsamen Entscheidungsfindung, dem Ausfüllen von Versicherungsformularen und angebotenen Gesundheitsinformationen haben [1].

Unter entsprechender Berücksichtigung (Adjustierung) des Gesundheitszustandes, dem Bildungsgrad, dem sozioökonomischen Status und anderen demografischen Faktoren haben Menschen mit geringer funktionaler Alphabetisierung weniger Fähigkeiten und Möglichkeiten pflegerische Maßnahmen in Bezug auf Ihre chronischen Erkrankungen zu nützen, weiters nehmen Sie öfters Gesundheitsleistungen in Anspruch.

1998, zum Beispiel:

  • Erwachsene, deren funktionale Alphabetisierung zu den schlechtesten 20% gehörten, haben 1,5x häufiger einen Arzt besucht als Erwachsene mit höherer funktionaler Alphabetisierung [2].
  • Erwachsene, deren funktionale Alphabetisierung zu den schlechtesten 20% gehörten, bekommen bis zu 3x mehr Rezepte verschrieben als Erwachsene mit höherer funktionaler Alphabetisierung [3].

Dieses Ergebnis wurde auch durch eine andere Studie belegt (Modellierung der Wahrscheinlichkeiten - Verwendung von Daten des NALS - Panel Survey (MEPS)) [4].

Alphabetisierung

Die folgenden Tabellen zeigen die durchschnittlichen Ausgaben pro Person unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes und des Familieneinkommens, wobei deren geschätzte funktionale Alphabetisierung in den unteren 20% im Vergleich zum Rest der Bevölkerung liegt. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Person waren bei denen höher, die am ehesten dem Personenkreis mit niedriger funktionaler Alphabetisierung zugeordnet werden konnten.

 

Die direkten medizinischen Kosten durch die niedrige funktionale Alphabetisierung werden hauptsächlich verursacht durch:

  • zusätzliche Krankenhaus- und Arztbesuche,
  • längere Krankenhausaufenthalte sowie zusätzliche Untersuchungen, Verfahren und Verschreibungen.

 

An der Finanzierung sind alle Träger beteiligt, überproportional stark betroffen ist aber der Steuerzahler:

  • Medicaid finanziert 47% der zusätzlichen Ausgaben für die Gesundheitsversorgung.
  • Medicare finanziert 19% der Ausgaben.
  • Die Arbeitgeber bringen weitere 14% der zusätzlichen Ausgaben auf.
  • Die Patienten, die über die geringsten Lese-und Schreibfähigkeiten verfügen, leisten einen Beitrag von 14% in Form von „Out-of-pocket“ Zuzahlungen und anderen Selbstbehalten.

 

Quelle: Die Zusammenstellung dieser Informationen erfolgte durch dasCenter for Health Care Strategies.

Sinngemäße Übersetzung von Alexander Riegler, teilweise gekürzt. Weitere CHCS Health Literacy Fact Sheets sind im PDF-Format unter www.chcs.org abrufbar.

 

Literaturquelle:

Kirsch I.S., et al. Adult Literacy in America: A First Look at the Results of the National Adult Literacy Survey. National Center for Education Statistics, Department of Education, 1993. 

Center on an Aging Society tabulations from the Medical Expenditure Panel Survey, 1998. 

Center on an Aging Society tabulations from the Medical Expenditure Panel Survey, 1998.

Funding for this research was provided by Pfizer Inc to the Center on an Aging Society.

 

Nimm Kontakt auf

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

Lilienthalgasse 14/1

8020 Graz

Tel.: +43 664 423 36 24

Email: office@alexanderriegler.at

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