Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um sich über Gesundheit zu informieren. Dabei geht es nicht nur um akute Erkrankungen – viele suchen einfach nach Orientierung: Wie kann ich mich gesünder ernähren? Was hilft gegen Schlafprobleme? Was bedeutet eigentlich Blutdruck 140 zu 90?
Die Auswahl an Seiten, Videos und Tipps ist riesig. Doch genau darin liegt das Problem: Die Menge an Informationen ist kaum noch überschaubar – und die Qualität sehr unterschiedlich. Zwischen hilfreichen Beiträgen finden sich auch Halbwissen, versteckte Werbung oder persönliche Meinungen, die sich als Fakten ausgeben.
„Information is cheap, meaning is expensive.“
Das Zitat von George Dyson bringt es gut auf den Punkt: Informationen sind leicht zu bekommen – aber was sie bedeuten, das zu verstehen, ist viel schwieriger.
Aus diesem Grund haben verschiedene Initiativen in Europa und weltweit begonnen, Richtlinien für Gesundheitsinformationen zu entwickeln. Die Idee dahinter: Anbietern soll geholfen werden, verlässliche Inhalte zu erstellen – und Nutzerinnen und Nutzern, diese Inhalte besser einzuordnen.
Manche Seiten tragen ein Gütesiegel oder ein Zertifikat. Diese zeigen an, dass bestimmte Standards eingehalten werden: zum Beispiel, dass Werbung klar gekennzeichnet ist, dass die Autoren genannt werden oder dass die Inhalte regelmäßig aktualisiert werden. Solche Kennzeichen können helfen – aber sie sagen nicht alles. Denn oft wird nur geprüft, wie etwas aufgeschrieben wurde. Was genau drinsteht, bleibt meist unbewertet.
Wer sich im Internet informiert, sollte also nicht nur auf Logos oder schönes Design achten, sondern auf ein paar einfache Dinge:
- Wird erklärt, wer den Text geschrieben hat?
- Sind nachvollziehbare Quellen angegeben?
- Wird das Thema ausgewogen dargestellt – oder klingt es nach Meinung oder Werbung?
Solche Fragen helfen dabei, Inhalte besser einzuschätzen. Gesundheitswissen ist heute für alle zugänglich – das ist gut. Aber es braucht einen wachen Blick, um aus dieser Fülle das Richtige herauszufiltern. Denn nicht alles, was gut klingt, ist auch gut belegt.