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Gesund denken, gut handeln

Zu umfangreiche Informationsbroschüren

Eine anonyme Schilderung von eigenen Erfahrungen mit der Thematik „Health Literacy“ 

 

Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich als diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester auf einer Orthopädie und orthopädischen Chirurgie (Anmerkung: Das jeweilige Krankenhaus wurde vom Seitenbetreiber gelöscht). Vor allem zahlreiche Hüft-Total-Endoprothesen (HTEP) Operation werden dort durchgeführt.

 

Eine sehr häufige Komplikation einer HTEP kann die Luxation sein. Vor allem spezielle Bewegungen können die Luxation einer Hüftprothese begünstigen, wie beispielsweise die

 

  • Abduktion mit Innenrotation
  • Extension mit Außenrotation
  • Flexion mit Innenrotation

 

Aufgrund dessen ist die Aufklärung der PatientInnen über das richtige Verhalten nach HTEP Implantationen notwendig und sehr wichtig (Grifka 2004).

 

Nach einigen Recherchen zum Thema Health Literacy erschien mir dieses Thema als relevant, da immer wieder PatientInnen mit einer luxierten Hüfte auf die Station kommen und nochmals operiert werden müssen.

Gleich am nächsten Tag einer HTEP Operation erfahren die PatientInnen, welche Verhaltensempfehlungen sie einhalten müssen, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Dafür erhalten sie eine Informationsbroschüre, die etwa 25 Seiten umfasst und außerdem ein Aufklärungsgespräch mit einem Physiotherapeuten.

 

Dies funktioniert meist problemlos, doch immer wieder beobachtet man PatientenInnen, die sich an diese Verhaltensempfehlungen nicht halten. Nach weiteren Nachfragen erfährt man dann zum Beispiel, dass zahlreiche Empfehlungen nicht verstanden wurden.

 

Beim Großteil der PatientInnen, die eine HTEP erhalten, handelt es sich um ältere, Menschen, die eine verstärkte Aufklärung benötigen. Unsere Informationsbroschüren sind zwar sehr ausführlich, aber für ältere Menschen schwer fassbar!

 

Aufgrund dieser Tatsache würde ich ein neues Informationsblatt entwerfen, das maximal 2 Seiten umfasst. Darauf könnte man die Bewegungen, die nicht gemacht werden dürfen, anhand von Bildern sehen. Einer kurze und einfache Beschreibung sollte ergänzend beigefügt sein. Da wir auch zahlreiche nicht-deutschprachige PatientenInnen behandeln, wäre es notwendig, diese in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Dies ist auch ein weiterer negativer Punkt an unserer derzeitigen Informationsbroschüre, denn diese existiert nur in deutscher Sprache. Außerdem wäre die Teach-Back Methode eine gute Möglichkeit, um das Wissen der Betroffenen zu überprüfen.

 

Bei dieser Methode handelt es sich um eine Maßnahme, die dazu dient, um festzustellen, ob der Zuhörer die erhaltenen Informationen wirklich verstanden hat. Einige Studien zeigten, dass bereits während eines Gespräches Informationen vergessen werden (ca. 60%). Dabei muss beachtet werden, dass ein Teil der Information gar nicht oder falsch verstanden wurde. Deshalb wird am Ende des Gesprächs vom Zuhörer eine kurze Zusammenfassung der Inhalte geben, um erkennen zu können, was verstanden wurde. Somit können Missverständnisse leichter vermieden werden (Riegler Riegler 2013).

 

Um die Wirksamkeit dieser Maßnahme zu überprüfen, könnte man eine Interventionsstudie durchführen. Dazu könnte man einen Fragebogen gestalten, um das Wissen am Ende des stationären Aufenthaltes im Umgang mit einer HTEP zu überprüfen.

 

Vorschlag für eine theoretische Intervention:

 

Interventionsgruppe (30 Personen): Diese Personen erhalten das modifizierte Informationsblatt, die übliche physiotherapeutische Betreuung und bei diesen Personen wird nach dem Aufklärungsgespräch über die Verhaltensempfehlungen die Teach Back Methode angewandt. Am Ende des stationären Aufenthaltes wird ein Fragebogen zum Wissen im Umgang mit einer HTEP ausgegeben.

 

Kontrollgruppe (30 Personen): Diese Personen erhalten den 25-seitigen Informationsfolter und die übliche Aufklärung durch den Physiotherapeuten. Auch diese erhalten am Ende des Aufenthaltes einen Fragebogen zur Kontrolle des Wissens im Umgang mit einer HTEP.

 

Eingeschlossenen werden alle PatientInnen, die das erste Mal eine HTEP erhalten, zwischen 50 und 90 Jahre alt sind, Deutsch sprechen, eine Zustimmung geben, die keine demenzielle Erkrankung aufweisen und keine kognitiven Einschränkungen besitzen.

 

Am Ende des Aufenthaltes müssen wie erwähnt alle Patienten einen Fragebogen ausfüllen, in dem die wichtigsten Verhaltensempfehlungen hinterfragt werden. Alle PatienInnen werden über 4-6 Wochen beobachtet, bis sie alle Bewegungen wieder durchführen dürfen. Außerdem findet nach 6 Wochen eine ärztliche Kontrolle statt.

 

Anmerkung: Die Autorin, der Autor möchte anonym bleiben und diesem Wunsch wurde natürlich entsprochen. Vom Seitenbetreiber wurden nachträglich geringfügige Änderungen am Text vorgenommen.

 

 

Literaturverzeichnis

Dierks, Seidl, Wrede (2008). Förderung von Gesundheitskompetenz (Health Literacy) durch Gesundheitsbildung. Ergebnisse einer teilstandardisierten Befragung. (1. Auflage). Norderstedt Germany: GRIN Verlag.

Fousek, Domittner, Nowak (Dezember 2012). Health Literacy – „Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken“ Zugriff am 9.12.2013 unterhttp://www.goeg.at/cxdata/media/download/berichte/health_literacy_2012.pdf

Grifka (2004). Praxiswissen Haltungs- und Bewegungsorgane. Germany: Georg Thieme Verlag

Riegler (09/10 2013) Teach Back Methode. Zugriff am 9.12.2013.

 

Nimm Kontakt auf

Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

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Tel.: +43 664 423 36 24

Email: office@alexanderriegler.at

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