Heute am Beispiel von Stress, Körper und Krankheit
Physiologischer und psychologischer Stress resultieren vielfach aus schlechten sozialen Verhältnissen. Der Stress resultiert hierbei aus den Möglichkeiten, die zur Bewältigung der jeweiligen Situationen wie beispielsweise geringem Einkommen, schlechter Wohnqualität, Nahrungsmittelknappheit, Arbeitsplatzunsicherheit oder schlechten Arbeitsbedingungen notwendig sind. Neben diesen Faktoren spielt aber auch die Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes Geschlechtes oder der ethnischen Zugehörigkeit eine nicht unwesentliche Rolle. Verstärkung erfahren diese Belastungen, wenn es keine Unterstützung durch soziale Netzwerke (z.B.: Freunde) gibt oder sich die Personen selbst stark zurückziehen und/oder anderen ständig misstrauen.
Wird der Körper einem ständigen (chronischen) Stress ausgesetzt, so nimmt die Resistenz gegenüber Erkrankungen ab und Störungen im Hormon- und Stoffwechselhaushalt können auftreten. Die vorhandenen Belastungen zusammen mit den schlechten Wohnverhältnissen lösen teilweise in den Menschen ein Gefühl der Scham und Wertlosigkeit aus. Zur Bewältigung dieser Lebenslagen wird dann fallweise auf übermäßigen Alkoholgenuss, Tabakkonsum oder die verstärkte Aufnahme von Kohlenhydraten zurückgegriffen. Obwohl den Betroffenen bewusst ist, dass das keine dauerhafte Lösung der Probleme darstellen kann, verbessert es doch zumindest kurzfristig die aktuelle Situation. Andere wiederum versuchen sich mit verstärktem Medikamentenkonsum – verschrieben oder nicht verschrieben – den Alltag zu verbessern.
Gesundheitsförderungs-Programme die darauf abzielen, die Essgewohnheiten zu verbessern oder den Rauchkonsum zu senken sind oft in dieser Zielgruppe wenig erfolgreich, da die eigentlichen Auslöser dieser Problem nicht erkannt oder nur gering beachtet wurden. Der Fokus darf nicht länger auf der Bekämpfung der Symptome liegen, sondern muss verstärkt auf die Ursachen abzielen. Die Entscheidungsträger in der Politik müssen daher Maßnahmen setzen, die zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen führen.