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Wem ist der Begriff „Social Media“ in den letzten Jahren nicht untergekommen? Vermutlich fast allen. Wissen aber alle, was dahinter steckt? Können die neuen Anwendungen dazu beitragen, dass unser Leben einfacher wird oder sogar Vorteile für unsere Gesundheit bringen oder sind es einfach nur Zeitfresser?
Der wohl bekannteste Vertreter im Bereich Social Media ist der Platzhirsch "Facebook". Für die einen ist es mittlerweile ein unverzichtbarer Lebensinhalt, für die anderen wiederum nur eine Modeerscheinung, die unsere Jugend noch mehr an den PC fesselt.
Bevor wir uns der Frage zuwenden, ob dieser neue Trend auch im Gesundheitsbereich seine Spuren hinterlassen hat, möchte ich eine kurze Zusammenfassung der bisherigen „sozialen Revolution“ liefern.
Was glauben Sie, wie lange dauert es, um 50 Millionen Menschen mit einem herkömmlichen Medium wie Radio oder TV zu erreichen? Mit dem Radio 38 Jahre, mit dem Fernseher 13 und mit dem World Wide Web (Internet) 7 Jahre. Facebook brach alle Rekorde und schaffte es, in nur 5 Jahren ganze 400 Millionen Menschen zu erreichen, täglich kommen immer noch 500.000 dazu (Social Media Revolution 2012).
Selbst im Bereich der Suchmaschinen hat sich vieles getan. Google indiziert zur Veranschaulichung innerhalb von nur vier Stunden Daten im Umfang der gesamten US-Kongressbibliothek. Die zweitgrößte Suchmaschine ist mittlerweile Youtube, pro Minute werden auf der Videoplattform sieben Stunden Filmmaterial gezeigt.
Wir sollten uns daher nicht die Frage stellen, ob wir diese neuen Möglichkeiten brauchen, sondern viel mehr, wie wir diese effektiv für uns selbst einsetzen können. Inzwischen sind es nicht mehr nur die Teenager, die Facebook & Co in ihr tägliches Leben einplanen, sondern es sind auch die amerikanischen Frauen im Alter zwischen 50 und 55 Frauen, sie gehören nämlich zu der am schnellsten wachsenden Gruppe an Facebook-Nutzern.
Twitter wiederum ist ein anderer Vertreter aus der Sparte Social Media. Mittels Twitter ist es möglich, Nachrichten mit einer Länge von maximal 140 Zeichen zu verschicken (eine digitale Echtzeit-Anwendung zum Microblogging). Im Jahr 2010 wurden bereits mehr als 50 Millionen dieser Nachrichten („Tweets“) verschickt, das entspricht zirka 600 Tweets pro Sekunde, heute werden rund 340.000.000 Tweets pro Tag geschrieben (Wikipedia, 2012).
Für mich stellt sich nun die Frage, ob diese immense Zahl nicht auch für den Gesundheitsbereich von Bedeutung sein kann. Zur Erinnerung - 340 Millionen Tweets pro Tag!
340 Millionen Nachrichten, die dazu dienen, anderen Menschen Informationen zukommen zu lassen. Natürlich ist nicht jede davon von Bedeutung, denn möglicherweise nützen zwei Jugendliche Twitter gerade um die eine oder andere Statusmeldung zu posten. Beispielsweise: „Die Arbeit ist erledigt, gehe jetzt zu Paul rüber. Treffen wir uns dort?“.
Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen und kamen zu folgenden Ergebnissen (Denecke, 2012). Aufgrund dessen, dass Menschen im Internet (freiwillig und unfreiwillig) sehr viele Informationen über sich preisgeben, bildet sich dort ein enormer Fundus an verwertbaren Daten für die Forschung. Wissenschaftler wollen den Umstand nützen, dass Personen über Statusmeldungen Auskunft darüber geben, ob sie krank sind oder nicht und was der Grund für die Beeinträchtigung des Wohlbefindens ist. Ein Modell der Zukunft könnte es nun sein, dass diese Daten als Frühwarnsystem herangezogen werden.
Ein Beispiel: In einem nicht näher genannten Ort kommt es zum gehäuften Auftreten einer Infektionskrankheit. Oftmals teilen die infizierten Personen ihre beeinträchtige Gesundheit gleich ihren Freunden (Followern) über Twitter mit. Dies noch bevor sie einen Arzt aufgesucht haben. Würden jetzt viele Menschen ein derartiges Verhalten an den Tag legen, so könnte das Frühwarnsystem derartige Meldungen filtern und auslesen und somit schneller reagieren als die Gesundheitsbehörden, denn diese sind nach wie vor auf die Meldungen der Ärzteschaft angewiesen.
Im Jahr 2010 kam es zum Ausbruch einer Cholera-Epidemie auf Haiti. Forscher konnten zeigen, dass mithilfe der vorhandenen Twitter-Daten diese Epidemie bereits zwei Wochen früher erkannt hätte werden können.
Ein anderer Ansatz, der sich bereits bewährt hat, ist "Flu Trend". Hierbei geht man davon aus, dass sich erkrankte Personen oder solche, die eine Ansteckung fürchten, verstärkt im Internet nach entsprechenden Informationen zu dieser Krankheit suchen. Die Experten des Suchmaschinenriesen Google gehen davon aus, dass aufgrund dieser gesteigerten Suchabfragen lokale Rückschlüsse auf die Verbreitung einer Erkrankung gezogen werden können.
Die angesprochenen Systeme basieren auf den verschiedensten Social Media Tools, ihnen wird eine große Zukunft vorher gesagt. Zum heutigen Tag aber arbeiten diese Systeme aber lange noch nicht fehlerfrei. Selbst wenn nicht jeder angezeigte Ausbruch dann ein wirklicher Ausbruch ist, so können die angezeigten Warnungen trotzdem als erste Orientierung dienen.
Die diversen Möglichkeiten, die Twitter bietet, könnten auch bei uns dafür eingesetzt werden, um einen bestimmten Personenkreis (z.B.: chronisch Kranke) mit notwendigen Informationen zu versorgen. Ein in der Primärversorgung tätiger Mediziner kann entsprechende Nachrichten verfassen und seine Patienten agieren als seine Follower. Im Zuge der geschriebenen Nachrichten können Fragen direkt an den Verfasser geschrieben werden. Diese wiederum werden beantwortet und sind für alle sichtbar. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes ist, dass sich die Erkrankten auch untereinander leichter vernetzen können (Hilfe zur Selbsthilfe).
Denecke C. (2012). Können Twitter & Co Leben retten? Impulse 77. ISSN 1438-666
Soziale Revolution 2012. http://www.youtube-nocookie.com/watch?v=bKgQSkCIODE
Wikipedia (2012). Twitter. http://de.wikipedia.org/wiki/Twitter
Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.
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