In den Medien sind immer wieder Nachrichten über verabreichte K.O. Tropfen zu finden. Das ist ein Grund, warum ich dieses Thema heute in meinem Blog zum Thema Gesundheitskompetenz aufgreifen möchte.
Kommt es zum Einsatz dieser Tropfen, so können die betroffenen Menschen möglicherweise bewusstlos, hilflos oder zumindest handlungsunfähig werden. Die Tropfen sind farb- und geruchlos, können daher von unseren Geschmacksnerven nicht erkannt werden.
Die Wirkung ist nicht immer gleich – sie wirken je nach körperlicher Verfassung und Dosierung unterschiedlich. Dieser Umstand macht sie gefährlich und unberechenbar, da die Verabreichung einer gezielten Dosis nur bedingt abschätzbar ist.
Unter der Bezeichnung K.O. Tropfen werden Substanzen wie Gamma-Hydroxy-Buttersäure bzw. Gamma-Butyrolacton zusammengefasst. Ergänzende Informationen finden Sie auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/K.-o.-Tropfen
Mögliche Straftatbestände durch K.O. Tropfen
Im Rahmen einer Straftat sind sowohl Mädchen und Frauen sowie Jungen und Männer betroffen. Das Geschlecht und das Alter differieren dabei. Die Täter und auch Täterinnen verüben dabei Verletzungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung wie Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung, es existieren dabei aber auch Tatbestände wie Totschlag, Raub, Diebstahl oder Körperverletzung. Ausgehend von den Straftatbeständen ist davon auszugehen, dass Männer häufiger zu den Tätern zählen. Es ist zudem davon auszugehen, dass die gemeldeten Straftaten bei weitem nicht das volle Ausmaß der Strafbestände anzeigen – von einer hohen Dunkelziffer wird ausgegangen.
Die Substanzen lassen sich maximal 12 Stunden nach Verabreichung nachweisen, somit ist eine mögliche Beweissicherung schwierig. Sollten Sie daher den Verdacht haben, dass Ihnen solche Tropfen heimlich verabreicht wurden, begeben Sie sich bitte unverzüglich unter ärztliche Aufsicht. Auf diese Weise schützen Sie sich vor den möglichen Folgen und eine Beweissicherung wird möglich. Viel zu oft passiert es, dass die Opfer aus Scham und dem Gefühl, nicht zu wissen, was passiert ist, keine Anzeige erstatten. Der entstandene Kontrollverlust und die vorhandenen Erinnerungslücken stellen für viele Betroffene enorme psychische Belastungsfaktoren dar.
Verschiedene Organisationen wie beispielsweise „Netzwerk Kontra K.O.Tropfen Berlin“ sind zuverlässige Ansprechstellen für Betroffene.
Wie kann ich mich selbst vor der ungewollten Verabreichung von K.O. Tropfen schützen?
- Informieren Sie sich über K.O. Tropfen und deren Wirkungsweise.
- Achten Sie in Lokalen, Diskotheken usw. auf Ihre Getränke. Lassen Sie diese niemals unbeaufsichtigt stehen. Nehmen Sie keine Getränke oder Speisen von unbekannten Personen an.
- Vereinbaren Sie Blind Dates nur an öffentlichen Orten.
- Nehmen Sie plötzliches Unwohlsein ernst und bitten Sie Freunde rasch um Hilfe. Im Ernstfall begeben Sie sich rasch unter ärztliche Aufsicht.
Im Rahmen Ihrer persönlichen Gesundheitskompetenz und Gesundheit empfehle ich Ihnen, dieses Thema durchaus ernst zu nehmen und auch mit anderen Personen darüber zu sprechen. Klären Sie auch andere über die möglichen Gefahren und Risiken auf.
Unterschätzen Sie niemals das Risiko, selbst ein Betroffener zu werden.
Quelle: Odebrecht S. (2013). Netzwerk Kontra K.O. Tropfen Berlin. Impulse 81. ISSN1438-6666