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Blutbildwerte – Welche Funktion haben die Zellen?

Blutbildwerte – Welche Funktion haben die Zellen?

 

Nachdem es einige positive Rückmeldungen auf den Beitrag „Die Blutabnahme beim Arzt - ein kurzer Einblick“ gab, setze ich diese Themenreihe fort. Als Gesundheitskompetenz (Gesundheitsbasisbildung) liegt es in Ihrem eigenen Interesse, zu wissen, was in Ihrem eigenen Körper vorgeht.

Wir wissen nun bereits, warum der Arzt verschiedene Röhrchen mit unserem Blut vollfüllt und an ein Labor schickt. Was wir aber noch nicht wissen ist, welche Werte beispielsweise dort routinemäßig bestimmt werden. Handelt es sich um ein Blutbildröhrchen, so wird aus diesem bestimmt, wie viele Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten je Mikroliter (ein Millionstel Liter Blut) vorhanden sind. In unserem Labor besitzt dieses Röhrchen einen violetten Schraubverschluss und fasst ein Volumen von vier Milliliter (ein Tausendstel eines Liters). Die Farbcodes und Fassungsvermögen der jeweiligen Röhrchen können von Firma  zu Firma verschieden sein.

 

UntersuchungUnsere blauen Röhrchen dienen der Bestimmung des Gerinnungsverhaltens des Blutes. Vereinfacht gesagt, wie lange es dauert, bis der Körper eine kleine Wunde verschließen aber auch gleichzeitig, wie gut er den zuvor erzeugten Verschluss (Thrombus) wieder auflösen kann. Im Hintergrund laufen sehr komplexe Vorgänge mit Einzelfaktoren der plasmatischen Gerinnung und viele andere Prozesse ab.

Aus dem grünen (wahlweise roten) Röhrchen wird Plasma gewonnen. Im Unterschied zum roten Röhrchen setzt im grünen Röhrchen keine Gerinnung aufgrund eines Zusatzes ein, somit sind alle Gerinnungsfaktoren noch vorhanden und die durch Zentrifugation gewonnene Flüssigkeit wird Plasma genannt. Sollte die Gerinnung im Röhrchen bereits eingesetzt haben, so bezeichnet man die Flüssigkeit als Serum (Gerinnungsfaktoren verbraucht, rotes Röhrchen). Bestimmt werden daraus bekannte Werte wie Cholesterin oder beispielsweise Parameter die Auskunft über die Nieren-, Herz- oder Leberfunktion geben.

Kommen wir nun aber auf das violette Röhrchen zurück. Aus der Schulzeit werden die meisten von Ihnen die Erys (rote Blutkörperchen), Leukos (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) vom Namen her noch kennen. Welche Funktionen haben diese Zellen, sind Sie von Bedeutung und in welchem Umfang kommen diese vor?

 

Erythrozyten

Erythrozyten, rote Reihe, dienen dem Sauerstofftransport im Körper. Möglich wird dieser aufgrund eines eingelagerten Eisenatoms. Die Anreicherung mit Sauerstoff geschieht in der Lunge. Bildlich kann man sich das wie einen Zug mit vielen Wagons vorstellen. Der Zug stellt das Transportmittel dar, in diesem Fall wäre das der Erythrozyt. Die Ladeflächen, also die Wagons wären die Eisenatome, die im Hämoglobin zu finden sind. Sind zu wenig Erythrozyten und damit verbunden zu wenig Hämoglobin vorhanden, so liegt eine verminderte Sauerstoffversorgung vor. Medizinisch wird bei einer zu geringen Hämoglobinkonzentration von einer Anämie gesprochen. Im Bereich des Dopings nehmen Sportler gezielt Substanzen wie beispielsweise Erythropoetin ein, damit mehr Erythrozyten gebildet werden – das verspricht bessere Leistungen im Spitzensport. Pro Mikroliter finden sich rund ca. 3-4 Millionen Erythrozyten.

 

Leukozyten

Die Leukozyten, weiße Reihe, sind eine große Gruppe von Zellen. Die Gemeinsamkeit dieser Zellen ist Ihre Funktion, die Abwehr von Bakterien oder Viren. Die körpereigenen Zellen erkennen die unerwünschten Eindringlinge beispielsweise an der Zusammensetzung Ihrer Zell-Oberfläche. Die Abwehr kann dann durch das Fressen der Zellen oder die Produktion von speziellen Antikörpern erfolgen. Wie bei der Gerinnung wurde auch hier nur das Grundprinzip erklärt und auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet. Pro Mikroliter finden sich 4-9.000 Leukozyten. Ist die Anzahl stark erhöht, so kann es möglicherweise zu einer krankhaften Vermehrung einer leukozytären Zellreihe gekommen sein – Verdacht auf Leukämie.

 

Thrombozyten

Die Thrombozyten haften sich bei Gefäßverletzungen aneinander und verschließen damit die Wunde. Dieser Wundverschluss geschieht in Zusammenarbeit mit der Gerinnung (primäre und sekundäre Hämostase). Sollte eines der beiden Systeme nicht funktionieren, so ist der Wundverschluss verlängert oder zumindest gestört. Pro Mikroliter finden sich 140 bis 400.000 Thrombozyten.

Die jeweiligen Zahlenangaben (Normalwerte) können zwischen den Geschlechtern, Altersgruppen, Laboratorien und verwendeten Messmethoden leicht variieren. Alle Zellen im Körper erfüllen wichtige Aufgaben. Ein Ungleichgewicht führt zu einer eingeschränkten Sauerstoffversorgung, einem verringerten Wundverschluss oder auch einer verminderten Abwehr von Krankheitserregern.

Diese sehr vereinfachte Darstellung der verschiedenen Zellen des menschlichen Körpers soll dem Leser zumindest einen Eindruck darüber geben, welche komplexen Aufgaben die Zellen übernehmen und was aus den ermittelten Laborwerten geschlossen werden kann.

 

Hinweis: Von meiner Ausbildung her bin ich Biomedizinischer Analytiker und analysiere im Zuge meiner selbständigen Arbeit Blutproben.

 

 

 

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Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

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