Gelebte Gesundheitskompetenz im Alltag

Gelebte Gesundheitskompetenz im Alltag

Je nach Situation und Zeitpunkt wechseln wir im täglichen Leben die uns zugeteilten gesellschaftlichen Rollen.Wohlbefinden im Alltag

Einmal sind wir Familienmensch, begeisterter Sportfan, Bürger oder sogar Patient. Wir treffen dabei ständig „Gesundheitsentscheidungen“, das heißt, jede Entscheidung kann direkte oder indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Unsere individuellen Fähigkeiten und Erfahrungen, die wir als Gesundheitskompetenzen bezeichnen, stellen somit eine wichtige Ressource für gesundheitsbewusste Handlungen und Entscheidungen zur Verbesserung unseres Wohlbefindens dar.

Helfen uns unsere Kompetenzen aber auch in Notfallsituationen? Haben wir dann genug Zeit über alles sorgfältig nachzudenken oder uns aus vertrauenswürdigen Quellen Informationen zu besorgen? Leider nein, trotzdem entscheiden wir oft richtig, einfach deswegen, weil uns das Leben auf einen solchen Ernstfall immer wieder vorbereitet hat.

Wie schnell aber ein solcher Ernstfall eintreten kann, zeigt die Praxis. Vor kurzem kam es zu einem offenen Knochenbruch – ein sogenannter Ernstfall. Wie ist die Nummer von der Rettung? Wie läuft die Erstversorgung ab? Was muss ich jetzt machen? Was brauche ich im Krankenhaus?

Wichtig ist es, dass wir Ruhe bewahren und uns an die Erste-Hilfe-Maßnahmen* erinnern. Entsprechend den Empfehlungen des Roten Kreuzes kommt nach der Absicherung eines möglichen Gefahrenbereiches der Notruf, wählen Sie dafür die Telefonnummer 144. Bei der telefonischen Durchgabe der Daten achten Sie darauf, denn Vorfall kurz zu beschreiben sowie die Adresse bekannt zu geben. Danach folgen alle Maßnahmen, die Sie als Ersthelfer direkt am Verletzten durchführen.

Ob mit der Rettung auch ein Notarzt mitkommt, wird von der Leitstelle bei der Sie angerufen haben, entschieden (www.roteskreuz.at). Als gesundheitskompetente (Begleit-) Person oder selbst Betroffener endet damit Ihre Verantwortung aber nicht. Viel mehr ist das der Zeitpunkt, an dem diese erst beginnt.

An was müssen Sie nun denken? Im Krankenhaus werden sicher viele Fragen gestellt. Nehmen Sie Ihre E-Card und eine Liste aller verschriebenen Medikamente und bekannter Allergien mit, zumeist übernimmt diese Rolle eine allenfalls vorhandene Begleitperson. Im Falle eines offenen Bruchs ist es zudem notwendig zu wissen, wann die letzte Tetanusimpfung stattfand. Nehmen Sie daher Ihren Impfpass ebenfalls mit. Wenn Sie mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden, so werden diese Patienten meist schneller versorgt, da davon ausgegangen wird, dass es sich um einen wirklichen Notfall handelt.

Ein Tipp: Nehmen Sie sich einmal eine ruhige Minute und überprüfen Sie Ihre Dokumente. Sind die wichtigsten Unterlagen schnell griffbereit? Würden Angehörige diese im Ernstfall finden? Die Beurteilung der Dringlichkeit einer raschen Behandlung wird aber dann vom diensthabenden Mediziner in der Akutversorgung („Triage“) vorgenommen. Er entscheidet, ob eine sofortige Behandlung notwendig ist, oder ob andere Patienten schneller behandelt werden müssen. Der Grund dafür ist nicht das berühmtberüchtigte „Vitamin B“ oder weil ein Patient die Rettung gerufen hat, sondern weil es die jeweilige Situation erfordert. Es macht daher keinen Sinn, bei jeder Verletzung gleich die Rettung zu rufen, nur um dann im Krankenhaus schneller behandelt zu werden. Ähnlich verhält es sich beim Hausarzt, auch hier werden Personen vorgezogen, bei denen ein berücksichtigungswürdige Gründe (z.B.: starke Schmerzen, Mutter mit Kleinkind, hohes Fieber, …) vorliegen.

Kommen wir aber zurück zum offenen Knochenbruch. Hier hat unser Gesundheitssystem und im Speziellen die Akutversorgung gezeigt, wozu Sie imstande ist. Innerhalb von zwei Stunden nach Eintreten des Ereignisses wurde der Verletzte von der Rettung in das nahe gelegene Unfallkrankenhaus (Eggenberg) gebracht, erstversorgt, geröntgt, genäht und gegipst. An dieser Stelle ein Dankeschön an das gesamte involvierte Team. Bei der ersten Kontrolle gab es dann eine Wartezeit von rund einer Stunde trotz Termins. Es gibt einfach Zeiten, zu denen es manchmal schneller oder langsamer geht. Im Hintergrund passieren viele Dinge, die uns als Unbeteiligte oft verborgen bleiben. Zeigen wir Verständnis und es macht sicher Sinn, die eine oder andere Minute als Vorbereitungszeit auf das Gespräch zu nützen. Welche Medikamente nehme ich, was möchte ich wissen, mit welchen Auswirkungen auf mein tägliches Leben habe ich nun zu rechnen? Sollten die Schmerzen in der Wartezeit zu groß werden oder Sie befürchten, dass Ihr Anliegen übersehen wurde, dann wenden Sie sich höflich und dezent an das Krankenhauspersonal. Diese Personen stehen zwar selbst ständig unter (Zeit-) Druck, werden aber sicher bemüht sein, Ihnen schnellstmöglich zu helfen.

Eine gesundheitskompetente Person kann somit nicht nur gesundheitsrelevante Informationen finden und verstehen sondern auch Verständnis für andere aufbringen.

*Hinweis: Dieser Beitrag wurde von keinem Mediziner verfasst – zögern Sie bei offenen Fragen nicht, medizinischen Rat einzuholen oder die Rettung unter 144 zu verständigen.

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Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

Lilienthalgasse 14/1

8020 Graz

Tel.: +43 664 423 36 24

Email: office@alexanderriegler.at

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