Gesundheitsvideos – hilfreich oder oberflächlich?
Videos zur Gesundheitsförderung gibt es heute in Hülle und Fülle. Von populären TV-Formaten bis hin zu YouTube-Serien wird alles angeboten: gesunde Ernährung, Fitness, mentale Gesundheit oder medizinisches Basiswissen. Doch was bringen diese Inhalte wirklich – insbesondere im Kontext von Gesundheitsberufen und strukturierter Weiterbildung?
Wachsende Reichweite – aber auch wachsender Anspruch
Sendungen wie Jamie Oliver’s Food Revolution oder Breakthrough with Tony Robbins haben ein Millionenpublikum erreicht – und mit ihren Botschaften durchaus etwas bewegt. Viele Formate richten sich an Laien, wollen Bewusstsein schaffen und zu einem gesünderen Lebensstil anregen.
Für Fachpersonen im Gesundheitsbereich, etwa BMA, MTL oder Ausbildende, reicht das oft nicht aus. Denn: Gesundheitsbildung im Beruf verlangt mehr als gute Bilder – sie braucht evidenzbasierte Inhalte, verständlich aufbereitet, mit klarem Transfer in die Praxis.
Von der Unterhaltung zur Weiterbildung
Während TV-Inhalte eher der Inspiration dienen, braucht es für nachhaltiges Lernen didaktisch durchdachte Formate. Unsere eLearning-Kurse setzen hier an: Sie verbinden Fachwissen mit Praxisfällen, interaktiven Lernkarten und kurzen, klar strukturierten Videoeinheiten. Genau abgestimmt auf den Alltag im Labor oder in der Ausbildung.
Von TV-Formaten lernen – aber nicht unreflektiert übernehmen
Einige Sendungen liefern gute Impulse, bleiben jedoch oft an der Oberfläche:
- Jamie Oliver’s Food Revolution: Vermittelt grundlegendes Ernährungswissen – aber ohne tiefergehende Didaktik oder Quellenangabe.
- Shaq’s Big Challenge: Motiviert durch emotionale Geschichten zur Bewegung – jedoch ohne nachhaltige Lernelemente.
- Discovery Health: Deckt viele Themenbereiche ab – wirkt aber oft wie Infotainment statt fundierter Gesundheitsbildung.
- Supersize vs. Superskinny: Verdeutlicht Extreme im Essverhalten – aber ohne gesicherten Transfer in gesundheitsbezogene Handlungskompetenz.
Diese Formate können ein Einstieg sein, ersetzen aber keine systematische Weiterbildung – vor allem nicht für Fachkräfte.
Worauf Sie bei Gesundheitsvideos achten sollten
- Quelle & Qualität: Wer steht hinter dem Inhalt? Gibt es Referenzen oder Studien?
- Zielgruppe: Ist das Video für Fachpersonen oder für die breite Öffentlichkeit gedacht?
- Didaktik: Wird Wissen nur gezeigt – oder aktiv vermittelt, z. B. durch Fragen oder Übungen?
- Transfer: Hilft das Gesehene wirklich bei Entscheidungen oder im Berufsalltag?
Gesundheitskompetenz stärken – aber gezielt
Für viele unserer Kursteilnehmenden ist Medienkompetenz ein Teil der Fortbildung: Welche Informationen sind vertrauenswürdig? Was eignet sich zur Weitergabe im Team oder im Unterricht? Antworten darauf geben wir in unseren Kursangeboten zur Bildungskarenz oder im BMA-Quiz-Newsletter mit monatlichen Fallbeispielen.
Auch im Unterricht oder in internen Fortbildungen lassen sich Videos sinnvoll einsetzen – vorausgesetzt, sie sind eingebettet in ein didaktisches Konzept. Hier kommen z. B. unsere LaboLogic-Lernkarten oder interne Rundversuche ins Spiel: Sie fördern aktives Mitdenken und Austausch im Team.
Fazit: Videos sind kein Ersatz für Weiterbildung – aber ein möglicher Einstieg
Ob Food-Dokus, Fitnessformate oder Gesundheitsmagazine – sie alle können zum Nachdenken anregen. Doch wer gezielt lernen will, braucht mehr: strukturierte Inhalte, reflektierte Fragen und interaktive Elemente. Genau das bietet modernes eLearning für Gesundheitsberufe.
Bleiben Sie neugierig – aber auch kritisch. Denn echte Gesundheitsbildung beginnt dort, wo Inhalte verstanden, überprüft und angewendet werden.