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Im heutigen Beitrag möchte ich auf das amerikanische Gesundheitssystem zu sprechen kommen und der Frage nachgehen, warum es dort eine so große Ineffizienz gibt. In einem der nachfolgenden Blogs werden wir dann auch auf die Probleme in Österreich eingehen.
Grundsätzlich sind sich die Experten einig, es gibt drei wesentliche Gründe, warum das amerikanische System trotz seiner hohen Kosten nicht zu den Besten zählt. Die Amerikaner leisten sich ein sehr teures Gesundheitssystem und trotzdem sind sehr viele der Bürger davon ausgeschlossen. Zirka 17 Prozent des gesamten Bruttonationalproduktes werden für dessen Aufrechterhaltung ausgegeben. Im Vergleich dazu Österreich oder die Schweiz – hier sind es zirka 10-12 Prozent und alle Bürger sind im System eingebunden. Im Zeitraum von 2010 bis 2011 stiegen alleine in Österreich die Gesundheitsausgaben um 813 Millionen Euro auf insgesamt 32,4 Milliarden Euro an. Laut Statistik Austria betrugen die Gesundheitsausgaben in Österreich im Jahr 2011 10,8 Prozent vom BIP. Im Jahr 1990 waren es noch 8,4 Prozent (Statistik Austria, 2013).
In Amerika werden die staatlichen Krankenversicherungen Medicaid und Medicare genannt. Medicaid ist für jene, die sich keine eigene Krankenversicherung leisten können und diese springt daher auch nur in ganz extremen Fällen für die Patienten ein, eine Art Notfallversorgung sozusagen. Der Anspruch auf Medicaid ist abhängig vom Jahreseinkommen der Person. Verdient beispielsweise eine Person in Michigan mehr als 3.910 Dollar im JAHR, so ist diese zu reich für Medicaid und muß dementsprechend für alle Behandlungskosten selbst aufkommen. Die jährlichen Höchst-Verdienstgrenzen variieren zwischen den verschiedenen Bundesstaaten. Es handelt sich also nicht mehr um das Land mit den unbegrenzten, sondern wohl eher um das Land mit den sehr begrenzten Gesundheitsmöglichkeiten.
Barack Obama hat in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident mit folgendem Slogan geworben: “Eine Krankenversicherung für jeden Amerikaner“. Was ist daraus geworden? Die sogenannte Obamacare sollte dazu beitragen, dass nun endlich alle Amerikaner, unabhängig von Ihrer Vorerkrankung, in den Genuss einer Krankenversicherung kommen.
Die US Pro-Kopf-Ausgaben belaufen sich auf ca. 8.200 USD (Österreich 4.395 USD), das ist einer der höchsten Werte in den Industrieländern. Man kann nun vermuten, dass die hohen Kosten zur Folge haben, dass die Versicherten viel gesünder sind als die anderen oder das zumindest die versicherten Amerikaner unter den Industriestaaten die höchste Lebenserwartung haben. Das ist leider nur eine Annahme, die Kosten sind hoch, der Nutzen gering. Am Ende hat jeder 6. Amerikaner unter 65 keine eigene Krankenversicherung.
Quelle: OECD-GESUNDHEITSDATEN 2012
Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Deutschland)
Als einer der Lösungsvorschläge wird immer wieder die Verbesserung der individuellen Gesundheitskompetenz genannt. Sie wird sicher nicht alle Probleme lösen können, jedoch kann Sie dazu beitragen, dass sich die Situation wesentlich verbessert.
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Weitere Links:
Bloggerbeitrag – Mehr Schein als Sein? http://dieboersenblogger.de/
Gesundheitsausgaben in Österreich – Statistik Austria: http://www.statistik.at/
Google Public Data – grafische Darstellung der Lebenserwartung.
Quelle:
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (2011). Lebenserwartung bei Geburt und im Alter von 65 Jahren im internationalen Vergleich.
OECD (2012). OECD-GESUNDHEITSDATEN 2012 http://www.oecd.org/
Statistik Austria (2013). http://www.statistik.at/
Spiegelonline (2013). Niedrige Lebenserwartung in USA: Der kürzere Way of Life.
Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.
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