Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nicht einmal was zum Thema Ernährung schreiben kann. Gerne. Daher würde ich vorschlagen, wie wenden uns heute gleich einmal dem Frühstück zu. Ich muss aber anmerken, dass das nicht unbedingt mein Fachbereich ist. Nachdem ich aber vor kurzem einen Vortrag über Gesundheitskompetenzen umfassen meiner Meinung nach auch den Ernährungsbereich, daher müssen wir unser Wissen auch in diesem Bereich festigen.
Gerade am Morgen ist die Zeit knapp und viele verzichten lieber auf das Frühstück anstatt auf 10 Minuten im Bett. Andere wiederum versuchen auf diese Weise bereits Kalorien zu sparen, um damit am Ende abzunehmen. Mit diesem Mythos möchte ich aber gleich am Anfang aufräumen. Die Idee sich eine Mahlzeit zu sparen, um damit abzunehmen, ist leider unbrauchbar. Bereits mehrere Studien haben gezeigt, dass Frühstücksmuffel auf den gesamten Tag gesehen in Summe mehr Kalorien aufnehmen als jene, die sich die 15-20 Minuten Zeit für das Frühstück genommen haben.
Eine Studie der Harvard Medical School in Boston konnte folgenden Effekt aufzeigen: Ein regelmäßiges Frühstück kann das Risiko für Übergewicht sowie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 35-50 Prozent reduzieren. Das funktioniert natürlich nicht, wenn Sie sich bereits am Morgen einen Donut und andere süße Leckereien gönnen. Es kommt auf die Ausgewogenheit an – (vollkornige) Getreideprodukte sind Weißmehltoasts und süßen Aufstrichen vorzuziehen. Ein hochwertiges und kräftigendes Frühstück besteht aus hochwertigem Eiweiß, guten Fetten, Mineralstoffen und Vitaminen.
Sofern Sie diese Dinge über Obst und Gemüse zuführen, brauchen Sie auch keine Nahrungsergänzungsmittel oder spezielle und zumeist teurere Produkte, die darauf hinweisen, dass gerade diese Stoffe in erhöhtem Ausmaß enthalten sind. Probieren Sie einfach einmal ein Vollkornbrot, Müsli oder entsprechende andere Getreideprodukte (die Werbung verkauft uns diese Getreideprodukte mit dem wohltuenden Namen „Cerealien“).
Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich mit Ihrer Familie gemeinsam an den Esstisch. Ihren Kindern bringen Sie dadurch ein gesundes Ernährungsverhalten bei, Sie sind länger bei Ihren Liebsten und Sie starten gestärkt in den Tag. Was spricht noch dagegen?
Zudem möchte ich auch gleich noch ein Wort zur Jause verlieren. Das Gurkerl in der Wurstsemmel kann nicht als tägliche Gemüseration angesehen werden. Es ist bloß ein kleiner Geschmacksverstärker. Geben Sie Ihren Kindern auch keine Milchschnitte als gesunde Jause mit. Derartige Kinderprodukte können bestenfalls als Süßigkeiten durchgehen, jedoch keinesfalls als sinnvoller und gesunder Energielieferant.
Achten Sie auch beim Einkauf darauf, welches Müsli Sie in Ihren Einkaufswagen legen. Bunte Bilder mit vielen Früchten darauf und Aktionswaren sind nicht unbedingt immer die nachhaltigsten Produkte. Wie bereits darauf hingewiesen, bin ich kein Ernährungsexperte, ich selbst achte aber sehr wohl darauf, was in der Packung enthalten ist. Schauen Sie sich die Daten auf der Verpackung an. Ist viel Zucker und Fett enthalten (ist die Kalorienanzahl hoch?) und dafür wenige Ballaststoffe? Vielleicht ist einer der Leser hier besser bewandert und kann meine Ausführungen ergänzen. Was empfehlen Sie den Lesern? Worauf sollen wir „Laien“ achten?
Noch was, dank der EU dürfen die Verpackungen auch viel größer sein als der eigentliche Inhalt. Gestern erst habe ich eine Verpackung geöffnet – das eigentliche Müsli musste ich suchen …
In einer Zeitschrift fand ich ein paar Tipps zum richtigen Frühstück von einer Ernährungswissenschaftlerin (Philipp K., 2013).
Der Expertentipp
Ein optimales Frühstück ist vor allem kohlenhydrat- und eiweißreich. Zudem sollten sich ausreichend gute Fette und essenzielle Nährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) im Frühstücksmix befinden. Kohlenhydrate können über Vollkornprodukte und wertvolle Eiweiße aus Milchprodukten wie Käse oder Joghurt gewonnen werden. Verschiedene Gemüse- oder Obstsorten runden das Frühstück ab. Die Expertin rät auch besonders zum Griff nach Vollkornprodukten, da sich im vollen Korn wesentlich mehr Nährstoffe befinden. Was die Zuckerzufuhr betrifft, so sollte auf eine zugeführte Höchstmenge geachtet werden. Laut WHO maximal zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr sollte aus zugesetztem Zucker erfolgen. Aber ein bisschen Zucker kann das Leben doch erst richtig versüßen.
Falls es einmal mit dem gemeinsamen Frühstück aus irgendwelchen Gründen einmal nicht funktionieren sollte, dann vergessen Sie zumindest nicht auf eine gesunde Jause.
Quelle:
Braune T. (2013). Guten Morgen. News Leben 04, 52-53.
Phillip K. (2013). www.ernährungswerkstatt.com