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Grundlagen der klinischen Epidemiologie

1) Zweifach 2x2-Feld Tafel Beispiel:

Angenommen, wir führen einen diagnostischen Test auf eine bestimmte Krankheit durch und haben eine Stichprobe von 1500 Personen. Die Prävalenz der Krankheit beträgt 0,4%, was bedeutet, dass wir erwarten, dass 6 Personen in der Stichprobe erkrankt sind.

- Sensitivität: 52%
- Spezifität: 97%

Die Tafel sieht wie folgt aus:

                             K +                    K -                     Summe
T +                     3                       45                         48
T -                     3                      1449                     1452
Summe               6                     1494                     1500

Positive prädiktiver Wert (PPV):
a / (a+b) = 3 / 48 = 6,25%
Etwa 6% der Personen mit einem positiven Test sind tatsächlich erkrankt.

Negativer prädiktiver Wert (NPV):
d / (c+d) = 1449 / 1452 ≈ 99,8%
Mit fast 100%-iger Wahrscheinlichkeit ist eine Person mit einem negativen Test tatsächlich gesund.

 

2) Berechnung von OR und RR:

Angenommen, wir führen eine Fall-Kontroll-Studie durch, um den Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs zu untersuchen. Die Daten sind wie folgt:

- In der Lungenkrebsgruppe (Fälle) gibt es 1357 Männer, davon sind 1350 Raucher und 7 Nichtraucher.
- In der Kontrollgruppe (ohne Lungenkrebs) gibt es 1357 Männer, davon sind 1296 Raucher und 61 Nichtraucher.

Odds Ratio (OR):
OR = (a * d) / (b * c) = (1350 * 61) / (1296 * 7) ≈ 9,077
Raucher haben etwa eine 9,077-mal höhere Chance, an Lungenkrebs zu erkranken.

Relative Risiko (RR):
RR = (a / (a + b)) / (c / (c + d)) = (1350 / 2646) / (7 / 68) ≈ 4,96
Das Risiko für Raucher, an Lungenkrebs zu erkranken, ist etwa 4,96-mal höher als für Nichtraucher.

 

3) Berechnung von EER, CER, RR, RD, NNT, NNH, RRR und RRI:

Angenommen, wir führen eine randomisierte kontrollierte Studie zur Blutdrucksenkung durch, bei der 1000 Patienten das Arzneimittel erhalten und weitere 1000 ein Placebo. Die Ereignisse in 3 Jahren sind wie folgt:

- Medikamentengruppe: 5 Ereignisse
- Kontrollgruppe: 9 Ereignisse

EER (Exposure Event Rate): 0,5%
CER (Comparison Event Rate): 0,9%
RR (Relative Risk): 56%
RD (Risk Difference): 0,4%
NNT (Number Needed to Treat): 250
NNH (Number Needed to Harm): 250
RRR (Relative Risk Reduction): 44%
RRI (Relative Risk Increase): Keine, da das relative Risiko weniger als 100% beträgt.

 

EER (Exposure Event Rate): Dies ist die Rate der Ereignisse in der Expositionsgruppe, in diesem Fall der Patienten, die das Medikament erhalten haben. Es zeigt, wie viele Personen in der Medikamentengruppe ein bestimmtes Ereignis erleiden.

CER (Comparison Event Rate): Dies ist die Rate der Ereignisse in der Vergleichsgruppe, in diesem Fall der Patienten, die das Placebo erhalten haben. Es zeigt, wie viele Personen in der Placebogruppe ein bestimmtes Ereignis erleiden.

RR (Relative Risk): Dies ist das relative Risiko des Ereignisses in der Expositionsgruppe im Vergleich zur Vergleichsgruppe. Ein Wert über 1 deutet darauf hin, dass die Exposition mit einem höheren Risiko für das Ereignis verbunden ist, während ein Wert unter 1 auf ein niedrigeres Risiko hinweist.

RD (Risk Difference): Dies ist die Differenz in der Ereignisrate zwischen der Expositions- und der Vergleichsgruppe. Ein positiver Wert zeigt an, dass die Exposition mit einem zusätzlichen Risiko für das Ereignis verbunden ist, während ein negativer Wert darauf hinweist, dass die Exposition mit einer Risikoreduktion verbunden ist.

NNT (Number Needed to Treat): Dies ist die Anzahl der Patienten, die über einen bestimmten Zeitraum behandelt werden müssen, um ein zusätzliches Ereignis zu verhindern. In diesem Fall müssen 250 Patienten drei Jahre lang behandelt werden, um ein Ereignis zu verhindern.

NNH (Number Needed to Harm): Dies ist die Anzahl der Patienten, die über einen bestimmten Zeitraum behandelt werden müssen, um ein zusätzliches schädliches Ereignis zu verursachen. In diesem Fall müssten ebenfalls 250 Patienten behandelt werden, um ein zusätzliches schädliches Ereignis zu verursachen.

RRR (Relative Risk Reduction): Dies ist der prozentuale Rückgang des relativen Risikos zwischen der Expositions- und der Vergleichsgruppe. Ein höherer Prozentsatz bedeutet eine größere relative Risikoreduktion.

RRI (Relative Risk Increase): In diesem Fall ist kein relativer Risikoanstieg vorhanden, da das relative Risiko bereits unter 1 liegt, was darauf hinweist, dass das Ereignis in der Expositionsgruppe weniger wahrscheinlich ist als in der Vergleichsgruppe.

 

4. Sensitivität und Spezifität

Sensitivität und Spezifität sind zwei wichtige Konzepte in der Diagnostik, die uns helfen zu verstehen, wie gut ein Test dabei ist, tatsächlich erkrankte Personen zu identifizieren und gesunde Personen korrekt als gesund zu erkennen.

Sensitivität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Tests, Personen mit der Krankheit korrekt zu identifizieren. Ein Test mit hoher Sensitivität wird also in der Lage sein, die meisten erkrankten Personen richtig zu erkennen, was bedeutet, dass es nur wenige falsch negative Ergebnisse gibt. Sensitivität wird berechnet, indem man die Anzahl der wahren positiven Ergebnisse (a) durch die Summe der wahren positiven Ergebnisse und der falsch negativen Ergebnisse (c) teilt.

Spezifität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Tests, Personen ohne die Krankheit korrekt zu identifizieren. Ein Test mit hoher Spezifität wird also in der Lage sein, die meisten gesunden Personen korrekt als gesund zu erkennen, was bedeutet, dass es nur wenige falsch positive Ergebnisse gibt. Spezifität wird berechnet, indem man die Anzahl der wahren negativen Ergebnisse (d) durch die Summe der wahren negativen Ergebnisse und der falsch positiven Ergebnisse (b) teilt.

Eine hohe Sensitivität und Spezifität sind beide wichtig für die Zuverlässigkeit eines diagnostischen Tests, da sie uns sagen, wie gut der Test die tatsächliche Krankheitspräsenz oder -abwesenheit vorhersagen kann.

 

 

Hinweis:

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Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.

 

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