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Alle Artikel zum Thema Biobanking sind der Masterarbeit von Skaiste Riegler entnommen - sie stehen dieser Homepage zur alleinigen Nutzung ohne kommerziellen Hintergrund zur Verfügung. Die Master-Arbeit wurde unter dem Titel: "Partner- und Fördermittelakquise in der human-medizinischen Forschung am Beispiel der Biobank Graz unter Berücksichtigung der vorhandenen Managementstrukturen" im Jahr 2014 an der Universität Witten/Herdecke - Fakultät für Medizin im Master-Fernstudiengang "Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen geschrieben (Betreuer Prof. Dr. Jan Friedemann). Die Texte wurden vom Betreiber der Homepage modifiziert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allfällige Quellenangaben erhalten Sie auf Anfrage. Es wird gesondert darauf hingewiesen, dass ich, Alexander Riegler, im Rahmen meiner Unternehmensberatung keine Beratung im Bereich Biobanken anbiete. Sollten Sie Fragen zu Biobanken haben, so wenden Sie sich bitte an die Experten der Biobank Graz. Gerne stelle ich für Sie den notwendigen Kontakt her. Angeboten werden die Texte hier, damit die Bevölkerung im Rahmen der eigenen Gesundheitskompetenz in Zukunft bessere Entscheidungen treffen kann. Jede Person soll selbst beurteilen können und dürfen, warum eine Teilnahme an Studien, beispielsweise von einer Biobank, sinnvoll ist oder nicht.
Die Ursprünge der Biobank Graz lassen sich bereits im Jahr 1811 finden. Damals wurde zur Förderung der Anatomie und des pathologischen Unterrichts das Dekret zur „Errichtung und Erhaltung anatomisch-pathologischer Cabinette“ erlassen. Alle medizinisch-chirurgischen Lehranstalten wurden dazu aufgefordert anatomisch-pathologische Sammlungen anzulegen. Ärzte Ärzte hatten die Pflicht dafür zu sorgen, dass die notwendigen Präparate angefertigt und dann in den „Cabinetten“ eingelagert wurden. Eingesendet werden mussten hierbei interessante Präparate, die durch Leichenöffnungen gewonnen wurden oder sonstiges Material aus Kliniken und freien Praxen (Kropachek, Goutts, & Pichl, 1814) (Sargsyan, Biobanks as a basic infrastructure for personalized medicine., 2012) (Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt Österreich, 2007).
Am LKH-Universitätsklinikum Graz selbst werden pro Jahr mehr als 1,2 Millionen diagnostische und therapeutische Interventionen an über 380.000 ambulanten und über 84.000 stationären Patienten vorgenommen (Wikipedia, 2014). Diese Tatsache macht es zu einer der größten Universitätskliniken im mitteleuropäischen Raum. Die Kombination aus Patientenversorgung auf Spitzenniveau und der vielseitigen Forschungstätigkeit der Medizinischen Universität Graz ergeben somit ideale Rahmenbedingungen für den weiteren Auf- und Ausbau der Biobank Graz.
Die institutionelle Verankerung der Biobank Graz erfolgte 2007 durch das Rektorat der Medizinischen Universität Graz. Zu dieser Zeit wurde bereits auf die bestehenden Sammlungen der klinischen Abteilungen für Onkologie und Endokrinologie der Medizinischen Universität Graz und des Institutes für Pathologie zurückgegriffen. Die Fortschritte der letzten Jahre bauen unter anderem auf dem aus dem österreichischen Genom Programm (GEN-AU) geförderten Biobankenprojekt auf (Asslaber, et al., 2007) (Macheiner, Huppertz, & Sargsyan, 2013).
Gleichzeitig wurde, um neben der krankheitsspezifischen Probensammlung auch eine unspezifische populations-basierte Probensammlung zu ermöglichen, eine breite Einverständniserklärung [1] durch die lokale Ethikkommission genehmigt, mit welcher es nun möglich ist Probenreste aus der Routine, für zum Zeitpunkt der Spende unbestimmte Forschungsprojekte, verwenden zu können.
Mit Stand 2014 kamen seither mit folgenden Abteilungen enge Kooperationen zustande: Institut für Labormedizin, Orthopädie, Geburtenhilfe, Gastroenterologie, Urologie, Neurochirurgie, Gynäkologie, Dermatologie und die plastische Chirurgie.
Das deklarierte Ziel der Biobank ist es, eine zentralisierte Logistik und Infrastruktur zur Gewinnung, Verarbeitung und Lagerung von Biomaterialien menschlichen Ursprungs mit gleichzeitiger Vernetzung der damit assoziierten klinischen Daten bereitzustellen. Durch die Integration der umfangreichen Gewebesammlung des Institutes für Pathologie können retrospektive Studien mit einer Follow-up Zeit von mehr als 20 Jahren verwirklicht werden. Dieser Umstand macht die Biobank Graz einzigartig.
Heute zählt die Biobank Graz zu den größten in Europa. Unter Mitwirkung von 25 Mitarbeitern umfasst der Lagerbestand (MUG - Biobank Graz):
In Deutschland finden sich etwa fünf Biobanken in ähnlicher Größe und rund 20 weitere sind sehr weiträumig von Reykjavik bis Bari in Europa verteilt zu finden (Huppertz B. , Biobanken - Aufwendiger Boom, 2012).
Die Probengewinnung ist an strenge interne (SOP) und externe (Gesetze, Ethikkommission usw.) Vorgaben gekoppelt. Dem Patienten selbst entstehen dabei weder Kosten noch sonstige Nachteile, da die Probengewinnung immer an Routineeingriffe gekoppelt ist. Damit das gewonnene Material für Forschungszwecke zur Verfügung steht, muss im Vorfeld die histopathologische Diagnostik abgeschlossen sein.
Zu allfälligen Restgeweben und Restmengen von Blut werden nach der Einlagerung die dazugehörigen Daten (klinisch, anamnestisch, Laboranalysedaten inklusive Genanalyse, etc.) von den zuständigen Stellen eruiert und für weitere wissenschaftliche Zwecke in der vorhandenen Biobank-Datenbank gespeichert.
Eine aktuelle Auflistung der Biobanken mit menschlichen Gewebeproben kann dem BBMRI Internetportal auf www.bbmirportal.eu entnommen werden. BBMRI steht hierbei für „Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure“. Aktuell werden in dieser Liste, die eine weitergehende Gliederung nach Staaten oder klinisch/populationsbezogenen Eigenschaften erlaubt, 328 Biobanken gelistet.
Aufgrund der Vielzahl kann an dieser Stelle nur ein kleiner Auszug der vorhandenen Biobanken genannt werden. Drei Biobanken davon werden aufgrund deren Größe oder der ihnen zuteil gewordenen internationalen Aufmerksamkeit exemplarisch beschrieben.
[1]Einmalige Einholung der Einwilligung der Probensammlung eines Probanden auf unbestimmte Zeit und für verschiedene Forschungsfragen
Alexander Riegler, MPH, EMPH, BSc.
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